VA: Die Integration außersprachlicher Daten (Zitieren)

Thomas Krefeld


(399 Wörter)

Die neuzeitliche Verteilung der Sprachfamilien im Untersuchungsgebiet lässt die Alpen als eine Barriere, gewissermaßen als gewaltigen Sperrriegel erscheinen, insofern sie grosso modo den deutschsprachigen Raum (nördlich) vom romanisch- und slawischsprachigen Raum (südlich) trennt (Link). Das über den Alpenhauptkamm hinweg deutlich nach Süden ausgreifende,  bairischsprachige Südtirol wirkt beinahe als Sonderfall.

Diese 'Ansicht' ist in historischer Perspektive irreführend. Schon die ältesten sprachlichen Zeugnisse, Inschriften aus vorrömischer Zeit, sind in einem weitestgehend identischen Alphabet verfasst:

'rätische' Schrift (https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4ter#/media/File:Venetic_and_Raetic_alphabets.png)

Ihre Verbreitung lässt sich nur vor dem Hintergrund eines die Alpen überschreitenden kulturellen Zusammenhangs verstehen. Diese meist als 'rätisch' bezeichneten, nicht entzifferten Texte reicht von den Nordalpen (Steinberg am Rofan, in der Nähe des Achensees) bis nach Padua:

rätische_inschrftn

In diesem Alphabet wurden, grosso modo, auch die uns erhalten Dokumente des Etruskischen geschrieben; es geht offensichtlich auf eine antike westgriechische Schrift zurück.

Die Römer haben dann den zentralen Alpenraum zwischen 25 und 15 v.Chr. erobert; das Tropaeum Alpium in La Turbie, oberhalb von Monaco, berichtet von 46 eroberten Stämmen, deren Namen sich teils bis heute erhalten haben:

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CIL 05, 07817 (p 1092) = CAG-06, p 663 = ILAM 00358 = AE 1973, 00323 = AE 2002, +00899 = AE 2004, +00570 = AE 2005, 00958 (EDCS_ID: EDCS-05401067)
Imperatori Caesari divi filio Augusto / pont(ifici) max(imo) imp(eratori) XIIII trib(unicia) pot(estate) XVII / senatus populusque Romanus / quod eius ductu auspiciisque gentes Alpinae omnes quae a mari supero ad inferum pertinebant sub imperium p(opuli) R(omani) sunt redactae / gentes Alpinae devictae Trumpilini Camunni Vennonetes Vennostes Isarci Breuni Genaunes Focunates / Vindelicorum gentes quattuor Cosuanetes Rucinates Licates Catenates Ambisontes Rugusci Suanetes Calucones / Brixentes Leponti Viberi Nantuates Seduni Veragri Salassi Acitavones Medulli Ucenni Caturiges Brigiani / Sogiontii Brodionti Nemaloni Edenates (V)esubiani Veamini Gallitae Triullatti Ectini / Vergunni Egui Turi Nemeturi Oratelli Nerusi Velauni Suetri (Datenquelle: Epigraphik-Datenbank Clauss / Slaby (http://db.edcs.eu/epigr/epi_de.php))

Im Gefolge der Erorberung richten die Römer am Anschluss an die Gallia Cisalpina Provinzen ein, die entweder in den Alpen selbst angesiedelt sind (Alpes Maritimae, Alpes Cottidae, Alpes Poeniae) oder aber die Alpen nach Norden überschreiten (Raetia, Noricum):

Alpes_romanae

Alpen in der römischen Verwaltung (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/66/Roemischeprovinzentrajan.png)

richtend

https://de.wikipedia.org/wiki/Tropaeum_Alpium

wurd offensicht iIhre Verbreitung diesesr meist als dieser meist als 'räthttp://adolfozavaroni.tripod.com/retiche.htmtisch' bezeichneten Texte reicht von den Nordalpen (Steinberg am Rofan, in der Nähe des Achensees) bis nach Padua:

 

Rätische Inschriften