Typisierungsprobleme ALF (Zitieren)

Christine Meinzinger


(469 Wörter)

• Karte épervier:


→ evtl. cruel oiseau [BC&CM]


→ evtl. im Zusammenhang mit frz. Verben roter und voler [BC&CM]

• Karte seau:


→ evtl. Basistypen kubus / kurvus  oder semantischer Zusammenhang mit it. cuocere / coprire [BC]


→ evtl. griech. Basistyp maktra (dt. Backtrog) ; vgl. FEW https://apps.atilf.fr/lecteurFEW/index.php/page/lire/e/167637

• Karte fauvette:


→ evtl. onomapoetisch [BC]


→ zu diesem Beleg haben leider weder BC noch CM eine zündende Idee ...

• Karte papillon:

 

→ de  couleur pourpre ...? Farbe eines Schmetterlings? Oder vllt. wurde die Farbe purpur damals aus Insekten hergestellt ...? [CM]

• Karte champignon:


→ 
es handelt sich wahrscheinlich um besondere Pilzsorten [BC&CM]

• Karte boue:


→ gehört zum morpho-lexik. Typ frz. blé (dt. Getreide)? [BC]


→ BC & CM:
1.) evtl. GPSR [bǝte]: https://gaspar.unine.ch/apex/f?p=101:25:::::P25_IDARTICLE:200365057
2.) siehe auch FEW: https://apps.atilf.fr/lecteurFEW/lire/volume/10/page/340 ; Zusammenhang
mit bête ; z.B. bétai im Sinne von boue
3.) ... oder doch nur Abwandlung von umliegenden Belegen pauta …?


→ zu diesem Beleg wurden leider keine passenden Belege gefunden [BC&CM]

• Karte chardon:

→ alle Belege liegen in Südfrankreich ; leider wurden keine Referenzen gefunden, die genau passen [CM] ; wahrscheinlich Affigierung [BC]

• Karte troupeau:

→ Vermutung CM: informant*innen sehen Bild und assozieren damit einen Ziegenbock (und nicht mit einer Herde) ; vgl. "bouc" bzw. "rai (roi) de boko" https://gaspar.unine.ch/apex/f?p=101:25:::::P25_IDARTICLE:200577098 & Vermutung BC: evtl. im Zusammenhang  frz. "rayon" (allerdings: Semantik?)


→ Vermutung CM: vgl.  "tchotta" (https://www.patoisvda.org/moteur-de-recherche/tchotte_80378_4/?sq=1&wsl=2&ricerca=gregge=) & Vermutung BC: entweder it. scioglere  oder Basistyp sŭbstare

 
weder BC noch CM haben eine gute Idee dazu ...

• Karte caillou:


ku (Tilgung von caillou) + dur (Adj.) [BC]


→ Beleg in Südfrankreich weit verbreitet [CM] ; Zusammenhang mit it. ammazzare? oder frz. massacrer? oder Basistyp *matteūca? [BC]
(vgl. https://apps.atilf.fr/lecteurFEW/index.php/page/lire/e/98224)

• Karte pissenlit:


→  könnte mit dem Basistypen *stakka zusammenhängen (vgl. https://lecteur-few.atilf.fr/index.php/page/lire/e/90470) [BC&CM]

• Karte courge:

→ zahlreiche Einträge zu dzi*im FEW ; viele auch mit Pflanzen verbunden, aber keine Verbindung zu Kürbis [CM]
→ evtl. im Zusammenhang mit "ziziana" [BC]

• Karte fromage:

→ es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine spezifische Käsesorte ; evtl. im Zusammenhang mit "forma" [BC]

→ es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine spezifische Käsesorte ; evtl im Zusammenhang mit Basistyp "rabies" [BC]

• Karte aiguillon (de guêpe):


vgl. FEW: https://lecteur-few.atilf.fr/index.php/page/lire/e/2441 ; allerdings semantischer Zusammenhang?! [BC]

• Karte ruche:

→ evtl. im Zusammenhang mit it. succhiare [BC]


→ es wurden keine passenden Referenzen zu diesem Beleg gefunden [CM&BC]

→ evtl. im Zusammenhang mit frz. tulle (vgl. https://lecteur-few.atilf.fr/index.php/page/lire/e/262194) [CM]


→ es wurden keine passenden Referenzen zu diesem Beleg gefunden [CM&BC]

• Karte monticule:

→ es wurden keine passenden Referenzen zu diesen Belegen gefunden [CM&BC]

Grundschema_Stratigraphie (Zitieren)

Thomas Krefeld


(28 Wörter)
romanzo ted. sloveno
valdost. (é)couette ita. scotta lad. tʃot(e) ← ← Adstrat dial. Schotte(n) dial. skuta
↑ sostrato ↑ ↑ sostrato ↑
lat. excocta

VerbaAlpina – Sprachwissenschaftliche Grundlagen und Aspekte der digitalen Geolinguistik (Zitieren)

Christina Mutter


(1652 Wörter)

Dieser Beitrag wurde von Christina Mutter und Beatrice Colcuc anlässlich eines Vortrags am 16.05.2022 im Rahmen der Ringvorlesung "Einblicke in digitale sprachwissenschaftliche Forschungsprojekte“ verfasst.

1. Projektbeschreibung

  • VerbaAlpina. Der alpine Kulturraum im Spiegel seiner Mehrsprachigkeit
  • Förderung durch die DFG seit 2014 als Langfristvorhaben
  • 3. Laufzeit seit 11/2020-10/2023 (Perspektive bis 2026)
  • Kombination aus Sprachwissenschaft, Volkskunde und Informationstechnologie im Sinne der Digital Humanities
  • Kooperation des Instituts für Romanische Philologie mit der IT-Gruppe Geisteswissenschaften (ITG): Team
  • VerbaAlpina ist eine webbasierte Forschungsumgebung, deren Aufgaben und Leistungen den folgenden Bereichen zugeordnet werden können:

2. Forschungsgegenstand

  • Gegenstand von VerbaAlpina ist der dialektale Wortschatz der drei Sprachfamilien im Alpenraum: Romanisch, Germanisch, Slawisch (Romania alpina, Germania alpina, Slavia alpina, Karte)

 

  • alle 3 Sprachfamilien sind durch dialektale Kontinua repräsentiert
  • romanische Zone ist stärker fragmentiert als die germanische und diese wiederum stärker als die slawische
  • alpine Dialekte sind i.d.R. historisch primär, d.h. in der Gegend entstanden, wo sie gesprochen werden
  • nach Herausbildung Überdachung durch historisch sekundäre, später entstandene Standardsprachen
  • Dialekte werden lokal und meist ausschließlich im mündlichen Sprachgebrauch verwendet
  • Verwendung von Standardsprachen auf regionaler oder sogar gesamtstaatlicher Ebene im Bereich der institutionellen und massenmedialen Schriftlichkeit --> Alphabetisierung der Kinder, Kommunikation der Bürger mit der Verwaltung, Produktion literarischer Texte usw.
  • neben den großen Staatssprachen Französisch, Italienisch, Deutsch und Slowenisch in der Romania alpina mehrere regional etablierte Kleinsprachen: Okzitanisch (CH, IT), Frankoprovenzalisch/Arpitanisch (Aostatal), Bündnerromanisch, Dolomitenladinisch, Friaulisch
  • in der Slavia alpina und Germania alpina jeweils nur eine Standardsprache: Slowenisch und Deutsch
  • im Deutschen koexistierende nationale Standardvarietäten für die Schweiz, für Deutschland und für Österreich

 

  • alpine Sprachräume = zweistöckig
  • beide Ebenen sind in osmotischem Austausch: Dialekte nehmen Elemente aus den Standardsprachen auf und umgekehrt
  • dazu kommt: Sprecher mancher alpinen Gebiete sprechen nicht nur eine, sondern zwei oder drei Standardsprachen
  • Entlehnungsrichtung (Dialekt → Standardsprache oder Standardsprache → Dialekt) hängt vom KONZEPT ab

 

  • VerbaAlpina dokumentiert Wortareale, die nicht selten die Grenzen einer der drei Sprachfamilien überschreiten und versteht sich daher als interlinguale Geolinguistik
  • Verbreitungszonen der 3 Sprachfamilien lassen sich nicht auf spezifische Staaten beschränken (Karte)
  • Germanisch ist durch alemannische und bairische Varietäten vertreten, bei manchen walserischen und altbairischen (zimbrischen) Sprachinseln auf der Alpensüdseite kaum Bezug zur germanischen Sprachfamilie erkennbar
  • Varietäten des romanischen Kontinuums können mehreren Sprachen zugeordnet werden: Französische, Italienisch, Okzitanisch, Frankoprovenzalisch, Bündnerromanisch, Dolomitenladinisch und Friaulisch
  • Slawisch ist durch slowenische Dialekte vertreten, die außer in Slowenien auch in italienischen und österreichischen Gemeinden verwendet werden

Beispiel: lat. *excŏcta --> ist in allen drei Sprachfamilien des Alpenraums belegt

  • Ziel: Herausarbeitung von (vor allem lexikalischen) Merkmalen, die über die einzelnen Dialekt- und Sprachgrenzen hinweg verbreitet sind und so die ethnolinguistischen Gemeinsamkeiten hervortreten lassen

2.1. Untersuchungsgebiet: Der Alpenraum

  • Untersuchungsgebiet ist auf den Zuständigkeitsbereich der Alpenkonvention beschränkt
  • Alpenkonvention: internationales Abkommen (1995) zwischen den 8 Alpenländern sowie der EU für eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz der Alpen
  • Oberfläche von 190,600 km2
  • umfasst Teile von 6 verschiedenen Ländern (D, A, CH, I, F, SLO) sowie 2 komplette Länder (FL, MC)
  • Untersuchungsgebiet ist länderübergreifend und umfasst die Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Slowenisch und Rätoromanisch und ihre jeweiligen Dialekte

Was macht den Alpenraum als Untersuchungsgebiet so interessant?

  • weitgehende ethnographische und topographische Homogenität (geologische Ähnlichkeit, Beschränkung auf einzelne traditionelle Wirtschaftsformen)
  • aber: starke sprachliche Heterogenität (3 Sprachfamilien: mehrere Einzelsprachen, große Dialektvielfalt)
  • Grenzgebiet mehrerer Staaten
  • vergleichsweise dichtes Netz von Sprachatlanten und Wörterbüchern

2.2. Konzeptdomänen

 

Projektphase I: 10/14 -10/17, Kultur (Almwirtschaft/Milchverarbeitung)

Projektphase II: 11/17-10/20, Natur (Landschaftsformationen/Wetter/Fauna/Flora)

Projektphase III: 11/20-10/23, Moderne Lebenswelt (Ökologie/Tourismus)

Übersicht Konzeptdomänen

  • die Auswahl des Wortschatzes erfolgt in der Tradition der romanistischen Ethnolinguistik
  • Ethnolinguistik = sprachwissenschaftliche Untersuchung europäischer und nichteuropäischer Kulturen
  • dialektologische Forschungen im Sinn von Cardona (Cardona 1995) sind dann ethnolinguistisch, wenn sprachliche Daten dabei im engen Zusammenhang mit der Alltagskultur der Sprecher erhoben und analysiert werden
  • in der romanistischen Tradition wurde ethnolinguistische Forschung durch den AIS (Sprach- und Sachatlas Italiens und der Südschweiz) etabliert

Zugang zu Konzeptdomänen über:

Zugang zu den Konzeptdomänen über die interaktive Karte

Zugang zu den Konzeptdomänen über das Crowdsourcing-Tool

2.3. Forschungsziele

  • Selektive und analytische Erschließung des einzelsprachlich und dialektal stark fragmentierten Alpenraums in seiner kultur- und sprachgeschichtlichen Zusammengehörigkeit
  • Erkennen von Zusammenhängen hinsichtlich der Etymologie der einzelnen Dialektwörter
  • Überwindung der traditionellen Beschränkung auf Nationalstaaten
  • Aufbau eines einzelsprachübergreifenden Portals mit fünf Funktionsbereichen

4. Daten

4.1. Sprachatlanten und Wörterbücher im Alpenraum

Die folgende Karte zeigt die Erhebungspunkte der einzelnen Atlanten und Wörterbücher, die den alpinen Sprachraum abdecken:

Sprachatlanten und Wörterbücher im Alpenraum

Sprachatlanten und Wörterbücher im Alpenraum

Sprachatlanten und Wörterbücher im Alpenraum

4.1.1. Typologie der Datenquellen

Die Sprachatlanten, die von VA als Datenquelle verwendet werden, kennzeichnen sich durch folgende Merkmale:

  1. Daten sind georeferenzierbar: die Kommunen gelten als kleinste Einheit

  2. Unterschiedliche Sprachfamilien: romanisch, germanisch, slawisch

  3. Unterschiedliche Forschungstraditionen: Romanistik, Germanistik, Slawistik

    • Romanistische Sprachatlanten:
      • Analytische Karten: Die Äußerungen werden so wiedergegeben, dass die Dokumentation im Vordergrund steht und die Aufdeckung der räumlichen Beziehungen zwischen den dokumentierten Formen dem Leser überlassen bleibt (Beispiele: AIS-Karte 1401, il fienile; ALF-Karte 1, abeille)
      • Transkriptionssystem Böhmer-Ascoli
    • Germanistische Sprachatlanten:
      • Punktsymbolkarten: durch 'synthetische' Symbolvergabe werden auf der Karte die räumlichen Relationen zwischen den Äußerungen wiedergegeben
      • Transkriptionssystem Theutonista

Beispiel:

VALTS IV, 36 1, Molke (Käsewasser)

VALTS IV, 36 1, Molke (Käsewasser)

TSA, Karte 16, das Wetter

TSA, Karte 16, das Wetter 

  • SLA: Slovenischer Sprachatlas
    • Enthält Punktsymbolkarten (s.o.)
SLA, Karte 55, hlev za krave 'der Stall'

SLA, Karte 55, hlev za krave 'der Stall'

4. Unterschiedliche Schwerpunkte: an ethnographischen Aspekten interessiert?

Ethnographische Informationen sind für die Sprachgeschichte wichtig.

  • BSA (Bayerischer Sprachatlas) / ALD-I und ALD-II (Atlant linguistich dl ladin dolomitich y di dialec vejins; Sprachatlas des Dolomitenladinischen und angrenzender Dialekte) enthalten keine bzw. sehr wenige Karten zu fundamentalen Konzepten wie SENN, MELKEN, LAB, HIRTE usw. sind nicht enthalten.
  • AIS (Sprach- und Sachatlas Italiens und der Südschweiz) enthält hingegen viele Karten zu ethnographischen Konzepten und sogar Zeichnungen von typisch alpinen Gegenständen wie die Karte 1206, la zangola.

4.2. Crowdsourcing

Definition:

"Crowdsourcing ist eine interaktive Form der Leistungserbringung, die kollaborativ oder wettbewerbsorientiert organisiert ist und eine große Anzahl extrinsisch oder intrinsisch motivierter Akteure unterschiedlichen Wissensstands unter Verwendung moderner IuK-Systeme auf Basis des Web 2.0 einbezieht."Martin/Lessmann/Voß 2008

Crowdsourcing bei VerbaAlpina: Sprecher eines alpinen Dialektes werden direkt angesprochen und dazu aufgerufen, Dialektwörter zu liefern

Parallel zu den gedruckten bzw. digitalen Datenquellen (s.o.), sammelt VerbaAlpina über das Crowdsourcing-Tool neue Daten, die von Sprechern eines alpinen Dialektes kommen.

Ziele des Crowdsourcing:

  1. Inkonsistenzen zwischen den bereits vorliegenden Quellen ausgeglichen
  2. Lücken bzw. Ungenauigkeiten beseitigen
  3. überkommene Bezeichnungen bzw. Geräte als solche kennzeichnen

Link zum CS-Tool

  • die blauen runden Symbole zeigen die Anzahl an Dialektwörtern, die pro Kommune geliefert wurden
  • Statistik der Crowdsourcing-Aktivität: Link

4.3. Zwischenfazit

  • Heterogenität der Daten
  • Ziele: Struktur
  • Prinzipien: leichte Vergleichbarkeit der Daten und Quellentreue

5. Datenaufbereitung

Drei Schritte wichtig:

5.1. Transkription

Näheres dazu in der nächsten Stunde.

  • Erster Schritt der Datenhomogenisierung
  • Transkriptionsregeln: jedem atlasspezifischen Zeichen entsprechen eins oder mehrere ASCII-Zeichen
  • Crowdsourcing-Daten werden nicht transkribiert
Das Transkriptionssystem von VerbaAlpina

Das Transkriptionssystem von VerbaAlpina

Folgende Tabelle zeigt die Daten in der Tabelle Aeusserungen:

5.2. Tokenisierung

  • Die Sprachdaten (transkribiert oder aus dem CS) werden in einzelne Tokens segmentiert
  • Die Sprachbelege werden in IPA konvertiert
  • Der Tokenisierungsprozess schaut wie folgt aus:
Beleg in Beta Code Beleg in IPA KONZEPT
una1 mu:g/a1 da1 va/c)/ unɑ myʤɑ dɑ vˡaʨ KUHHERDE
Tokenisierung
una1 unɑ ARTIKEL
mu:g/a1 myʤɑ HERDE
da1 PRÄPOSITION
va/c)/ v ˡaʨ KUH
  • Die Tokenisierung erfolgt über ein spezielles Tool (id_stimulus 1550)

5.3. Typisierung

  • Eine der zentralen Aufgaben von VerbaAlpina
  • Gruppierung von Sprachbelegen je nach sprachlichen Merkmalen
  • Ziel der Typisierung: Vielfalt der zalreichen sprachlichen Varianten in überschaubarer Weise zu strukturieren
  • Definition von "morpho-lexikalischen Typ": Klasse von sprachlichen Ausdrücken / Vertreter einer Gruppe von phonetischen Varianten

5.3.1. Morpho-lexikalische Typisierung

  • Sprachbelege, bei denen die folgenden Eigenschaften übereinstimmen, werden zum gleichen morpho-lexikalischen Typ gruppiert:
    • Sprachfamilie
    • Wortart
    • einfaches Wort vs. affigiertes Wort
    • Genus
    • Lexikalischer Basistyp
Token kˈaːvra kabrˈuŋ kavrˈɛt kawrˈɛt
Sprachfamilie roa roa roa roa
Wortart sub sub sub sub
Affix - + + +
Genus f m m m
morpho-lexikalischer Typ capra caprone capretto capretto
Basistyp lat. capra lat. capra lat. capra lat. capra
  • Die Form eines morpho-lexikalischen Typs wird durch die Lemmata der Referenzwörterbücher repräsentiert:
    • Germanisch / Slawisch: nur eine standardisierte Einzelsprache (Deutsch und Slowenisch)
    • Romanisch: Alle morpho-lexikalischen Typen werden, sofern vorhanden, durch die französischen und italienischen Standardformen repräsentiert (beurre/burro; lait/latte); Falls nur eine dieser beiden Standardsprachen eine passende Variante hat, erscheint nur diese, wie im Fall von ricotta; Wenn in keiner der beiden romanischen Referenzsprachen eine Variante des Typs existiert, wird auf den Eintrag eines dialektalen Referenzwörterbuchs zurückgegriffen (BLad, LSI)
    • Für den Fall, dass keine verlässlichen Einträge in Dialektwörterbüchern verfügbar sind, schlägt VerbaAlpina einen morpho-lexikalischen Typ mitsamt grafischer Repräsentation ('VA') vor
  • Basistyp = ältester belegter Ausdruck (≅ Etymon, aber Etymon bezieht sich auf die unmittelbar vorhergehende Sprachschicht)

6. Zugriff auf die Daten

6.1. Interaktive Karte

6.2. LexiconAlpinum

Link

  • alphabetisch geordnete Liste der von VerbaAlpina gesammelten morpho-lexikalischen Typen, Basistypen und Konzepten
  • Sprachwissenschaftliche Kommentare: bei unzureichenden Informationen in den Referenzwörterbüchern oder bei zentralen Konzepten wie KÄSE, BUTTER, ALMHÜTTE usw.
  • Verschiedene Optionen durch Icons:
    • Daten auf der Interaktiven Karte visualisieren
    • Eintrag zitieren (durch den direkten Link)
    • Klick auf "Daten" führt zu sämtlichen Informationen, die in den Infowindows der interaktiven Karte versammelt sind (Links zu korrespondierenden Artikeln in Referenzwörterbüchern, Links zu Wikidata-Datenobjekten usw.)
      • Ziel: das VA-Material lexikographisch und enzyklopädisch kontextualisieren
  • Beispiel: Anke (gem m.)

6.3. API

  • API: "application programming interface" ‚Anwendungsprogrammierschnittstelle'
  • API von VerbaAlpina

Näheres dazu in der nächsten Stunde.


Bibliographie

  • Cardona 1995 = Cardona, Giorgio Raimondo (1995): La foresta di piume. Manuale di etnoscienza, Roma, Bari, Laterza
  • Martin/Lessmann/Voß 2008 = Martin, Nicole/ Lessmann, Stefan/ Voß, Stefan (2008): Crowdsourcing: Systematisierung praktischer Ausprägungen und verwandter Konzepte, Berlin, in: Bichler, Martin: Multikonferenz Wirtschaftsinformatik 2008, GITO-Verlag. Link

Crowdsourcing Phase III (Zitieren)

arodella95


(2537 Wörter)

As a test sample I chose 11 contacts representing 6 different alpine institution (university, nature park, cultural institution, tourist institution, ski area, mountain guides) to check how each one of them receives the crowdsourcing message: 6 subjects will be contacted with the VerbaAlpina profile, the other 5 with my personal one:

  1. Università di Bolzano (VerbaAlpina)
  2. Università della Montagna (Anna)
  3. Parco Gran Paradiso (VerbaAlpina)
  4. Parco Val Grande (Anna)
  5. Museo MUSE (VerbaAlpina)
  6. Visit Ponte di Legno/Tonale (VerbaAlpina)
  7. Visit Valsugana (Anna)
  8. Borno ski-area (VerbaAlpina)
  9. Maniva ski (Anna)
  10. Guide alpine Cortina (VerbaAlpina)
  11. Guide alpine Pinzolo (Anna)

Communication will take place through Instagram and Facebook.

Facebook: we can write a post on the page of the subject, perhaps by pre-announcing with a private message the intention to publish the post.

Instagram: in my opinion it would be better to create a post and a story on the instagram profile of VerbaAlpina, and then ask the chosen contacts to share the post in their stories, otherwise it would be impossible to reach their users.

TEXTS

Message to the facebook page master

Gentili amici del/della…/Gentilissimi,

Vi scrivo a nome del team di VerbaAlpina/siamo il team di VerbaAlpina, il progetto dell’Università di Monaco di Baviera che dal 2014 indaga la varietà linguistica delle Alpi.

La nostra ricerca ha bisogno anche del vostro supporto! Per questo motivo vi chiedo/chiediamo la possibilità di pubblicare sulla vostra pagina Facebook un post di richiesta di partecipazione alla nostra nuova campagna di crowdsourcing per la raccolta di dati linguistici inerenti l’ecologia e il turismo: https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

In attesa di un gentile riscontro e ringraziandovi per la vostra disponibilità, vi porgo i miei più cordiali saluti/vi porgiamo i nostri più cordiali saluti

Anna, team VerbaAlpina/il vostro team VerbaAlpina

FRANCAIS:

Chers amis de (la ...),
Je vous écris au nom de l'équipe de VerbaAlpina/nous sommes l'équipe de VerbaAlpina, le projet de l'Université de Munich qui étudie la variété linguistique des Alpes depuis 2014.
Notre recherche a besoin de votre soutien ! Pour cette raison, nous vous demandons de publier sur votre page Facebook un message sollicitant la participation à notre nouvelle campagne de crowdsourcing pour la collecte de données linguistiques liées à l'écologie et au tourisme. Le lien vers notre plateforme de crowdsourcing est le suivant : https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing.
Dans l'attente de votre réponse et vous remerciant de votre disponibilité, je vous adresse mes salutations les plus cordiales/nous vous adressons nos salutations les plus chaleureuses.
Anna, l'équipe VerbaAlpina/votre équipe VerbaAlpina
Version de Emilie Dangla (version plus détaillée)

Chers amis de (la ...),Je vous écris au nom de l'équipe de VerbaAlpina, le projet de l'Université de Munich qui étudie la variété linguistique des Alpes depuis 2014.

Notre recherche a besoin de votre soutien ! Pour cette raison, nous vous prions de publier sur votre page Facebook un message sollicitant la participation à notre nouvelle campagne de crowdsourcing pour la collecte de données linguistiques liées à l'écologie et au tourisme. Le principe est simple : les participants doivent écrire pour des concepts proposés les mots correspondants dans leur dialecte. Le lien vers notre plateforme de crowdsourcing est le suivant : https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing 

Enfin, voici un autre lien pour une explication du projet linguistique : https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/fr/?page_id=4&db=212

Dans l'attente de votre réponse et vous remerciant de votre disponibilité, je vous adresse mes salutations les plus chaleureuses. 

Emilie, de l'équipe VerbaAlpina

SLOVENŠČINA:

Dragi prijatelji ...,

Ime mi je Eva in vam pišem v imenu projekta VerbaAlpina, ki poteka na Univerzi v Münchnu in od leta 2014 raziskuje jezikovno raznolikost v Alpah.

Naše raziskave potrebujejo tudi vašo podporo! Zato vas prosimo, da na svoji strani na Facebooku objavite prispevek s prošnjo za sodelovanje v naši novi kampanji za zbiranje jezikovnih podatkov o ekologiji in turizmu: https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

V pričakovanju vašega prijaznega odgovora se vam zahvaljujem za vašo razpoložljivost in vas lepo pozdravljam.

Eva, ekipa VerbaAlpina

Post on contacts facebook pages/groups

Il più grande progetto linguistico delle Alpi ha bisogno del vostro aiuto!

Dal 2014 il progetto @VerbaAlpina dell’università di Monaco di Baviera indaga la varietà linguistica delle Alpi. Nella fase attuale del progetto ci occupiamo del lessico di ECOLOGIA e TURISMO!

Ora tocca a te: segui il link e scrivici le parole che utilizzi tu!

https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

Ogni contributo è prezioso per la nostra ricerca. Grazie <3

Segui la pagina di @VerbaAlpina, // solo se post è scritto con il mio profilo personale// e per qualsiasi curiosità non esitare a contattarci!

Anna, team VerbaAlpina/Il vostro team VerbaAlpina

FRANCAIS:

Le plus grand projet linguistique des Alpes a besoin de votre aide !

Depuis 2014, le projet @VerbaAlpina de l'Université de Munich étudie la diversité linguistique des Alpes. Dans la phase actuelle du projet, nous traitons le lexique de l'ÉCOLOGIE et du TOURISME !

Maintenant, c'est à vous : suivez le lien et écrivez-nous les mots que vous utilisez !
https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing
Chaque contribution est précieuse pour notre recherche. Merci.
Suivez la page de @VerbaAlpina et pour toute curiosité n'hésitez pas à nous contacter !
Anna, de l'équipe VerbaAlpina/votre équipe VerbaAlpina
SLOVENŠČINA:

Največji jezikovni projekt v Alpah potrebuje vašo pomoč!

Projekt @VerbaAlpina Univerze v Münchnu od leta 2014 raziskuje jezikovno raznolikost Alp. V trenutni fazi projekta se ukvarjamo z besediščem EKOLOGIJA in TURIZEM!

Zdaj ste na vrsti vi: sledite tej povezavi in nam napišite besede, ki jih uporabljate!

https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

Vsak prispevek je zelo dragocen za naše raziskave. Hvala <3

Če vas kaj zanima, se obrnite na nas!

Eva, ekipa VerbaAlpina

Message to the instagram page master

Il più grande progetto linguistico delle Alpi ha bisogno del vostro aiuto!

Dal 2014 il progetto @VerbaAlpina dell’università di Monaco di Baviera indaga la varietà linguistica delle Alpi. Nella fase attuale del progetto ci occupiamo del lessico di ECOLOGIA e TURISMO, e ora tocca a voi: per cercare di raggiungere il maggior numero di persone possibili, vi chiediamo di condividere questo post nelle vostre storie. Ogni contributo è prezioso per la nostra ricerca. Grazie <3

Ecco il link per accedere alla nostra piattaforma di crowdsourcing: https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

Anna, team VerbaAlpina/Il vostro team VerbaAlpina

(post to share)

FRANCAIS:

Le plus grand projet linguistique des Alpes a besoin de votre aide !
Depuis 2014, le projet @VerbaAlpina de l'Université de Munich étudie la diversité linguistique des Alpes. Dans la phase actuelle du projet, nous traitons le lexique de l'ÉCOLOGIE et du TOURISME, et maintenant c'est à vous : pour essayer de toucher le plus grand nombre de personnes possible, nous vous demandons de partager ce post sur votre profil. Chaque contribution est précieuse pour notre recherche. Merci.
Voici le lien vers notre plateforme de crowdsourcing : https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing.
Anna, de l'équipe VerbaAlpina/votre équipe VerbaAlpina
SLOVENŠČINA:

Največji jezikovni projekt v Alpah potrebuje vašo pomoč!

Ime mi je Eva in vam pišem v imenu projekta VerbaAlpina, ki od leta 2014 raziskuje jezikovno raznolikost v Alpah. V trenutni fazi projekta se ukvarjamo z besediščem EKOLOGIJA in TURIZEM, zdaj pa ste na vrsti vi: da bi dosegli čim več ljudi, vas prosimo, da delite eno od naših objav v svojih zgodbah. Vsak prispevek je dragocen za naše raziskave. Hvala!

Tukaj je povezava do naše platforme za množično zbiranje podatkov: https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

Vaša ekipa VerbaAlpina

Post (+ story) on VerbaAlpina instagram and facebook pages

(image)

ITALIANO

Popolo alpino, ci siamo!

La nuova campagna di crowdsourcing di VerbaAlpina ha inizio. Nella fase attuale del progetto ci occupiamo del lessico di ECOLOGIA e TURISMO!

Segui il #linkinbio per partecipare e scrivici le parole che utilizzi tu: ogni contributo è prezioso per la nostra ricerca <3

(hashtag)

FRANCAIS

Peuple des Alpes, on y est!
La nouvelle campagne de crowdsourcing de VerbaAlpina a commencé. Dans la phase actuelle du projet, nous traitons le lexique de l'ÉCOLOGIE et du TOURISME !
Suivez le #linkinbio pour participer et écrivez-nous les mots que vous utilisez : chaque contribution est précieuse pour notre recherche <3

 

TEDESCO

Folgenden Text entsprechend leicht abändern...nett sein, aber zielorientiert (wir möchten unsere Wörter!)

Dialektsprecher gesucht! 😊
Für das größte alpine Sprachprojekt suche ich Leute, die alpine Sprachen und Dialekte sprechen.
Uns interessiert es, wie Sie in Ihrer Gemeinde zum Beispiel zu KUH, TOURIST oder URLAUB (und zu vielen anderen Begriffen) sagen. Wenn Sie Dialekt sprechen, hinterlassen Sie hier einen kurzen Kommentar (oder schreiben Sie mir gerne eine Nachricht). Es geht um die Dokumentation und um den Erhalt der alpinen Sprachlandschaft!
Wenn Sie neugierig sind und mitmachen möchten, hier ist der Link zu unserer Plattform >> https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing (Es ist nicht schwierig und auch nur ein paar Minuten reichen, um einen wichtigen Beitrag zu leisten!)
Vielen herzlichen Dank!
P.S.: Sollte der Beitrag unangemessen sein, entschuldige ich mich und werde ihn entfernen.

https://www.facebook.com/groups/147773385316936/posts/4586079331486297 + BILD HINZUFÜGEN (bzw. Bild von FB herunterladen und dann in den Post wieder hochladen) (andere passende Bilder befinden sich auf Instagram)

---

Liebe Sprecher eines Alpendialekts, es ist soweit!

Die neue Crowdsourcing-Kampagne von VerbaAlpina hat begonnen. In der aktuellen Phase des Projekts beschäftigen wir uns mit dem Wortschatz der ÖKOLOGIE und des TOURISMUS!

Folge dem #linkinbio, um teilzunehmen und schreibe uns, welche Wörter du verwendest: Jeder Beitrag ist wertvoll für unsere Forschung <3

INGLESE

Alpine people, this is it!

VerbaAlpina's new crowdsourcing campaign has begun. In the current phase of the project we are working on the lexicon of ECOLOGY and TOURISM!

Follow the #linkinbio to participate and write us the words you use: every contribution is precious for our research <3

SLOVENŠČINA

Spoštovani govorci alpskega narečja, prišel je čas!

Začela se je nova kampanja VerbaAlpina za množično zbiranje podatkov. V trenutni fazi projekta obravnavamo besedišče EKOLOGIJE in TURIZMA!

Za sodelovanje sledite #linkinbio in nam napišite, katere besede uporabljate: Vsak prispevek je dragocen za naše raziskave <3

Email Vorlagen von Alessia
Italiano

Gentili amici del/della…/Gentilissimi,

Vi abbiamo contattato su Instagram e ci avete chiesto di contattarvi attraverso un email. Vi scrivo a nome del team di VerbaAlpina/siamo il team di VerbaAlpina, il progetto dell’Università di Monaco di Baviera che dal 2014 indaga la varietà linguistica delle Alpi.

La nostra ricerca ha bisogno anche del vostro supporto! Per questo motivo vi chiedo/chiediamo la possibilità di pubblicare sulla vostra pagina Facebook/Instagram un post di richiesta di partecipazione alla nostra nuova campagna di crowdsourcing per la raccolta di dati linguistici inerenti l’ecologia e il turismo: https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

In attesa di un gentile riscontro e ringraziandovi per la vostra disponibilità, vi porgo i miei più cordiali saluti/vi porgiamo i nostri più cordiali saluti

Alessia, team VerbaAlpina/il vostro team VerbaAlpina

Francais

Chers amis de (la ...),

Nous vous avons contacté sur Instagram et vous nous avez demandé de vous contacter par email. Je vous écris au nom de l'équipe de VerbaAlpina/nous sommes l'équipe de VerbaAlpina, le projet de l'Université de Munich qui étudie la variété linguistique des Alpes depuis 2014.

Notre recherche a besoin de votre soutien ! Pour cette raison, nous vous demandons de publier sur votre page Facebook/Instagram un message sollicitant la participation à notre nouvelle campagne de crowdsourcing pour la collecte de données linguistiques liées à l'écologie et au tourisme. Le lien vers notre plateforme de crowdsourcing est le suivant : https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing.

Dans l'attente de votre réponse et vous remerciant de votre disponibilité, je vous adresse mes salutations les plus cordiales/nous vous adressons nos salutations les plus chaleureuses.

Anna, l'équipe VerbaAlpina/votre équipe VerbaAlpina

English

Dear friends of... /Dear,

We contacted you on Instagram and you asked us to contact you via email. I am writing on behalf of the VerbaAlpina team, the project of the University of Munich that has been investigating the linguistic diversity of the Alps since 2014.

Our research also needs your support! For this reason, I/we kindly ask for the possibility to publish a post on your Facebook/Instagram page requesting participation in our new crowdsourcing campaign for the collection of linguistic data related to ecology and tourism: https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

We look forward to hearing back from you and thank you for your availability. Best regards,

Alessia, VerbaAlpina team /Your VerbaAlpina team

Deutsch

iebe Freunde von... /Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben Sie auf Instagram kontaktiert und Sie haben uns gebeten, Sie per E-Mail zu kontaktieren. Ich schreibe im Namen des VerbaAlpina-Teams, des Projekts der Universität München, das seit 2014 die sprachliche Vielfalt der Alpen untersucht.

Auch unsere Forschung benötigt Ihre Unterstützung! Aus diesem Grund bitte ich/wir höflich um die Möglichkeit, auf Ihrer Instagram/Facebook-Seite einen Beitrag zu veröffentlichen, in dem um Teilnahme an unserer neuen Crowdsourcing-Kampagne zur Erhebung von linguistischen Daten im Zusammenhang mit Ökologie und Tourismus gebeten wird: https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/crowdsourcing

Wir freuen uns auf Ihre Antwort und danken Ihnen für Ihre Verfügbarkeit. Mit freundlichen Grüßen,

Alessia, VerbaAlpina-Team /Ihr VerbaAlpina-Team

Observations 24/06/2021

  •  For communication, in some cases, such as groups on Facebook, it is better to use the personal profile, not the institutional one of VerbaAlpina, because it is perceived as more friendly.
  •  Instagram: it does not work with the pages of institutions (museums, tourist boards, universities), but it works very well to interact directly with individuals interested in languages and linguistics (e.g. @Linguistaperilmondo, @DeVulgare, @Trans'Alpina, who have advertised VerbaAlpina on their pages). The posts work (at least 1/week) and the the stories asking "how do you say ...?" are answered (3/week – mon, wed, fri). Type of post to be published: map of the alps with attestations of the different areas; linguistic curiosities (e.g. polysemic words); updates on the progress of data collection.
  • Facebook: it doesn't work with the pages of institutions, with some exceptions (e.g. University of Valle d'Aosta, which welcomed the request to create a post on VerbaAlpina). Usually the negative answers given are motivated by the fact that (i) universities cannot publicise projects of other universities, (ii) tourist boards can only publicise initiatives that affect their own locality. It works very well with groups (e.g. Amici della Val del Chiese, Valle Stura, Dolomitici): in particular, when asked directly "how do you say ...?" a lot of people reply (30/40 answers on average).

                               

     

Organizzazioni da contattare

Per collaborazioni (interviste, podcast, live ecc)

Istituzioni a carattere "generale"

  • Dolomites UNESCO
  • Convenzione delle Alpi (Markus Reiterer, CM kennt ihn schon)

Istituzioni linguistiche

  • linguista per il mondo
  • the weekly linguist (instagram)
  • BREL Bureau Régional Ethnologie et Linguistique de la Région autonome Vallée d’Aoste
  • Istituti Ladini (da ragionarci sopra)
  • EUREGIO: tema eventuale: parlare del rapporto tra lingua e dialetto da un punto di vista politico e del ruolo dell'italiano
  • > trovare ancora 1 istituzione nel mondo tedesco (francese, sloveno!?!?)

Tipi di collaborazione
- post / storie
- live ("conferenza", tavola rotonda)
- interviste

- istituzione terze che utilizzano il profilo di VA. per esempio ARLEF facendo vedere i loro dati che fanno parte della nostra mappa interattiva

Da metà settembre in poi; Contattare uno alla volta

Prossima Live

  • DeVulgare
  • Instrabauz
  • Musla

Terzo Live (istituzionale)

 


Doku verstärkte CS-Aktivität BColcuc

VerbaAlpina going FAIR – Was ein Projekt zu seiner Nachhaltigkeit beitragen kann (und was nicht) (Zitieren)

Thomas Krefeld | Stephan Lücke
Schlagwörter: FAIR , FAIR Prinzipien , FDM , Forschungsdatenmanagement

(2770 Wörter)

Dieser Vortrag wurde für den Workshop Datensicherung im Forschungsprozess
geschrieben, der vom FID Romanistik in Verbindung mit der AG Digitale Romanistik organisiert und online durchgeführt  wurde (Bonn, 26./27.11.2020)

Eine Perspektive mit Horizonterweiterung

Unser Beitrag zielt auf sehr grundsätzliche Fragen; er ist jedoch aus der ganz konkreten Arbeit am geolinguistischen Projekt VerbaAlpina entstanden, genauer gesagt: aus der kontinuierlichen methodologischen Reflexion, oder:  aus der notwendigen theoretischen Selbstvergewisserung der mit dem Projekt befassten sieben Wissenschaftler, deren Arbeitskraft je zur Hälfte in die Informatik und in die Sprachwissenschaft investiert wird. Das Langzeitvorhaben der DFG, das seit 2014 gefördert wird, hat jedoch eine mehrjährige Vorgeschichte in Gestalt kleiner Projekte, von den zwei genannt werden sollen, nämlich:

  • der Atlante sintattico della Calabria (AsiCa; 2004-2007) – der inzwischen einen Relaunch als AsiCa 2.0 (2020) erfahren hat – und
  • der Audioatlas siebenbürgisch-sächsischer Dialekte (ASD; (2010-2013).

Das zuerst genannte Projekt markiert den für uns ebenso grundlegenden wie radikalen Übergang von traditioneller, auf Printpublikation zielender Arbeit zum systematischen und kategorischen Einsatz von Webtechnologie; denn der ursprünglich für den Druck entworfene AsiCa wurde im Verlauf seiner Durchführung methodologisch rekonzipiert und vom dialektologischen Kopf auf die informationstechnischen Füße gestellt. – Seitdem läuft er übrigens, auch noch in der ursprünglichen, von Stephan Lücke entwickelten Version, unermüdlich im Web.

Es waren also bereits vor dem Projektantrag Erfahrungen entstanden, und es wurde eine klare Perspektive fixiert, die bis heute gilt: Anvisiert wird die systematische Umstellung dieser linguistischen Subsdisziplin auf Webtechnologie – von Digital Humanities war zu der Zeit noch nicht die Rede und das Web 2.0 nahm just in diesen Jahren Gestalt an. So war es unvermeidlich, dass sich der Horizont von Projekt zu Projekt substantiell erweiterte und dass mit VerbaAlpina eine umfassende virtuelle Forschungsumgebung mit komplementären Funktionalitäten eingerichtet werden konnte. Im Rückblick ist man erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit sich die mediale Horizonterweiterung in unserem Forschungsprozess abbildet, denn eigentlich war diese Entwicklung alles andere als ‘selbstverständlich’ und ohne die institutionellen Rahmenbedingungen an der LMU wäre es nicht dazugekommen. So ist man geneigt sich die Augen zu reiben und schlicht festzuhalten:  "Yes, we could".

Die methodologisch wichtigste Erfahrung war – und ist – wohl die permanente Herausforderung mit den ständig neuen Optionen der äußerst dynamischen Digital Humanities umzugehen. Es wurde daher das Prinzip festgeschrieben, alle konzeptionellen Grundbegriffe und ihre Entwicklung nicht nur umzusetzen, sondern auch in diskursiver Gestalt festzuhalten und zugänglich zu machen; diese oft sehr prägnanten und nicht sehr ausführlichen Texte finden sich unter dem Reiter Methodologie. Die Projektarbeit verfestigt sich also nicht nur in einem technischen und maschinenlesbaren Speicher sondern auch in einem menschlichen und menschenlesbaren Gedächtnis.

VerbaAlpina untersucht die romanischen, germanischen und slawischen Dialekte des Alpenraums; in ausgewählten Gegenstandsbereichen wird:

  • möglichst viel lexikalisches Material erfasst,
  • im Verbund – gewissermaßen als Mosaik aus vielen Steinchen – visualisiert
  • und lexikographisch typisiert.

Die Visualisierung erfolgt kartographisch. Es müssen also zahlreiche Quellen zusammengefügt werden, wie diese Auswahl zeigt. Die Quellen sind ganz verschiedenartig; den größten Teil bilden Sprachatlanten, wie z.B. der AIS, aber teils sehr umfangreiche Wörterbücher, wie z.B. der DRG kommen hinzu und ergänzen sich in der Dokumentation (vgl. diesen Ausschnitt). Bereichert werden diese wissenschaftlichen Quellen durch Crowd-Daten (vgl. die aktuelle Statistik). Unterschiedlich sind jedoch nicht nur die Quellengattungen, sondern auch ihre medialen Repräsentationen, denn manche liegen in gedruckter Form, andere in digitalen Formaten, wie z.B. der ALD-I und dritte in (noch) nicht publizierter, handschriftlicher Dokumentation vor, wie teilweise der SAO. Im übrigen wurden ganz unterschiedliche Transkriptions- und Schreibweisen verwandt. Es mussten also von Anfang an Prozeduren entwickelt werden, um die Daten in transparenter Weise in ein gemeinsames Format zu bringen.

Die lexikographische Typisierung, d.h. die Zusammenfassung von dialektalen Varianten unter gemeinsamen Nennformen (Lemmata), erfolgt von Hand; sie wird jedoch durch den systematischen Einbezug von – wenn irgend möglich – online verfügbaren  Referenzwörterbüchern abgesichert, deren Lemmata einzeln angesprochen werden können, wie dieses Beispiel zeigt.

Eine Implementierung der technischen Prozeduren zur Verknüpfung und Aggregation von Daten aus unterschiedlichen Beständen setzt jedoch das Einverständnis der Wissenschaftler*innen voraus, die für die eingebundenen Daten zuständig sind; auch das ist keineswegs selbstverständlich, so dass Strategien gefordert sind, um diejenigen, die über relevante Daten verfügen von geeigneten Lizenzierungsbedingungen (hier: CC BY SA)  zu überzeugen und durch formale Vereinbarungen (vgl. Kooperation) zu Partnern zu  machen (vgl. die Liste VA-Partner); diese Bemühungen sind uns nicht immer, aber doch meistens  gelungen. Daraus ist ein dichtes Netz kollaborativer Routinen hervorgegangen, das auch von außen als solches wahrgenommen wird, denn mittlerweile kommen bislang nicht teilnehmende Projekte mit Kooperationsanfragen auf uns zu, zuletzt das Dialektologische Informationssystem für Bayerisch-Schwaben (DIBS)

Man kann festhalten, dass die inhaltlichen Anforderungen der Geolinguistik eine grundsätzlich offene – das heißt potentiell über das initiale Projekt hinausweisende – Forschungsumgebung nahelegen, so bald man sich vom Druck als Medium der Publikation verabschiedet.

Digitale Medien im Forschungsprozess

Es wird in den geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu wenig reflektiert, dass sich der methodologische Status der Medien im Forschungsprozess von Grund auf ändert, sobald man die Perspektive der Digital Humanities einnimmt: Traditionelle Forschungspraxis zielt auf den Druck, und die gedruckte Publikation schließt den vorhergehenden Forschungsprozess definitiv ab; das Medium des Druck ist gewissermaßen der Tod des Projekts, denn alle Daten (wenn man davon sprechen darf), die für die Produktion des Buchs gebraucht wurden, sind dem direkten Zugriff nach dem Druck entzogen; sie können keinerlei Produktivität in anderen Projekten erlangen und im Nachhinein allenfalls häppchenweise zitiert werden.

In webbasierter Forschungsarbeit ist das Medium – die mediale Zugänglichkeit – dagegen das Lebenselixir der Daten: Sie leben solange, wie menschliche oder maschinelle Nutzer auf sie zurückgreifen; Phasen ohne Zugriff versetzen sie nur in Schlaf, aus dem sie jederzeit wieder geweckt werden können. Die Medien sind so zu einer fundamentalen Komponente des Forschungsprozesses geworden; Forschungsarbeit ist jenseits der Medien gar nicht mehr möglich. Im Fall von VerbaAlpina wurden die Konzeption und Implementierung einer entsprechenden webbasierten Forschungsumgebung seit Arbeitsbeginn aus dem Projekt selbst heraus systematisch und erfolgreich umgesetzt. De facto kam VerbaAlpina damit bereits den erfüllbaren Forderungen nach, die erst im Laufe der Projektarbeit durch eine wichtige Initiative unter dem praktischen, aber unscharfen Akronym FAIR auf einen gemeinsamen Nenner gebracht wurden. Einschränkend muss man allerdings sofort hinzusetzen, dass diejenigen, die auf FAIRness verpflichtet werden, die Projektverantwortlichen, damit auch heillos – und unheilbar – überfordert sind, denn unausgesprochene Voraussetzungen dieser Forderungen können sie gar nicht erfüllen: Ihrem eigentlichen, das heißt medial angemessenen Zweck kann eine solche Umgebung nämlich erst dann gerecht werden, wenn sie auch noch durch Forscher ‘begangen’ und weiterentwickelt werden kann, die mit uns, d.h. mit den Wissenschaftlern, die ihre ursprüngliche Konzeption und Einrichtung in Werk gesetzt haben, gar nichts mehr zu tun haben. Es braucht ja keine visionäre Begabung, um den großen Mehrwert zu sehen, der sich ergibt, wenn über die Alpen hinaus die zahlreichen Sprachatlanten und Dialektwörterbücher des zusammenhängenden europäischen Sprachraums aus ihrer Datenfriedhofsruhe geweckt und in einem einzigen organischen Datenverbund belebt werden könnten – so wie der riesige Ficus an der Piazza Marina in Palermo aus einer Vielzahl von tragenden Stämmen besteht, die unter der Erde wie im Geäst an unterschiedlichsten Stellen zusammengewachsen sind, weil die Zellstruktur der Pflanze überall dieselbe ist.  

Es erübrigt sich darauf hinzuweisen, dass die hier am Beispiel der Geolinguistik skizzierten Erfahrungen, mutatis mutandis, von Forscher*innen aller linguistischen Subdisziplinen und vermutlich aller geisteswissenschaftlichen Disziplinen überhaupt gemacht werden, sobald sie die Perspektive der Digital Humanities einnehmen: Die technischen Bedingungen zur Einrichtung und zum Betrieb umfassender, offener Forschungsumgebungen sind gegeben und erprobt; ihre Gewährleistung liegt indes jenseits der Möglichkeiten von Projektverantwortlichen: Infrastrukturen verdienen ihren Namen erst dann, wenn sie Persistenz erlangen, auf die sich die ebenso unübersichtliche wie produktive Forschungspraxis verlassen kann. Forschungspraxis sollte FAIR sein, aber nachhaltig im strengen Sinn sind nur Strukturen und niemals Projekte (auch dann nicht, wenn sie den suggestiven Ausdruck Struktur in ihrem irreführenden Namen tragen). 


Grundlegende Fakten, Thesen und Positionen

VerbaAlpina versteht sich als rein digitales Forschungsprojekt und setzt sich seit seinem Start mit den unterschiedlichen Konsequenzen und Herausforderungen dieser Ausrichtung auseinander.

Vorab einige Feststellungen grundsätzlicher Natur. Anschließend stellen wir eine Reihe von Maßnahmen vor, die VerbaAlpina konkret umsetzt, um seine Projektergebnisse nachhaltig zu bewahren.

Infrastruktur

  • Projekte sind zeitlich befristet
  • Wir unterscheiden die folgenden Projektphasen:

ab ovo          —            in vita          —           post mortem

  • Ressourcen (Personal und Infrastruktur) stehen nur bis zum Projektende zur Verfügung
  • Vom Projekt erzeugte Daten müssen nach Projektende möglichst unbefristet verfüg- und nutzbar sein. Es gibt keinen Grund, von vornherein von einer Art "Ablaufdatum" auszugehen.
  • Das Konzept des "Life-Cycles" suggeriert ein Werden und Vergehen. Ein lineares Modell mit einem in die Zukunft gerichteten offenen Zeitstrahl erscheint angemessener.
  • Während der Projektlaufzeit erfolgen die Datengenerierung und Datenkuratierung durch die Projektmitarbeiter
  • Nach Projektende muss die *Verantwortung* für die Datenkuratierung von jemand anderem übernommen werden
  • Dabei sollte es sich um eine kompetente, verlässliche, nicht-kommerzielle Institution mit unbefristeter Existenzperspektive handeln.
  • Es bedarf *klarer*, möglichst verbindlicher Regelungen und Zuständigkeiten. Es kann nicht sein, dass Projekte sich individuelle Lösungen überlegen müssen, was mit ihren Daten nach Projektende passiert.

Daten

  • Was sind Forschungsdaten? Diese Frage ist am besten pragmatisch zu beantworten: Forschungsdaten sind sämtliche Daten, die von einem Projekt zu solchen erklärt werden.
  • Voraussetzung: Forschungsdaten müssen kohärent, konsistent und aus sich heraus verständlich sein.
  • Damit Daten aus sich heraus verständlich sind, müssen sie möglichst umfangreich und allgemein verständlich erläutert und dokumentiert sein.
  • Sämtliche Daten, die wechselseitig auf einander bezogen sind, dürfen nicht getrennt und müssen als Einheit betrachtet und langfristig bewahrt werden.
  • Anders formuliert: Daten, die andere Daten untermauern, dürfen nicht von diesen getrennt werden (klassisches "Forschungsdaten"-Szenario; z. B. Löschung von Messdaten)
  • Zentrales Problem der Digitalität ist die "Flüchtigkeit" der Daten
  • Herausforderung: Erzeugung von Stabilität
  • Paradigma: Das gedruckte Buch – Digitale Daten müssen genauso verlässlich auffind- und referenzierbar sein, wie beim Buchdruck
  • Daten sollten nach Möglichkeit im Internet verfügbar sein
  • Dabei sollte genuine Webtechnologie zum Einsatz kommen. – Pseudo-Digitale Technologien wie PDFs sollten gemieden, bestenfalls sekundär als Derivat zum Einsatz kommen. [Aus diesem Grund verzichten wir beim vorliegenden Beitrag auch auf den Einsatz von "Folien"]
  • Probate Mittel: Erzeugung von stabilen Datenbestandsversionen, Definition von ontologischen Entitäten, Erzeugung und Nutzung von Normdaten, Feingranulierung des Datenbestands, Verwendung von stabilen PIDs (z. B. DOIs)
  • Zumindest für den Bereich der Geisteswissenschaften sollte gelten: Die Quantität spielt im Hinblick auf die nachhaltige Bewahrung der Forschungs-/Projektdaten keine Rolle

VerbaAlpina

Unsere Infrastruktur

  • Zeitliche Begrenzung: DFG-Langfristvorhaben seit 2014 mit Perspektive bis 2025
  • Personal: 2 Projektleiter (unterschiedliche Zuständigkeiten), 3 Sprachwissenschaftler, 2 Informatiker, mehrere Hilfskräfte. Bislang zwei Personalwechsel im Bereich der wissenschaftlichen Mitarbeiter. Hinzu kommt eine Aufstockung im Bereich der Informatik zu Beginn der zweiten Förderphase.
  • Technische Infrastruktur: Nutzung der Ressourcen der IT-Gruppe Geisteswissenschaften (ITG) der LMU (professionelle IT-Umgebung mit hochverfügbarem, redundantem Datenbankcluster, Webservern, Backupverfahren, eigenem Personal für Systemadministration)

Unsere Daten

  • Wie schon gesagt: *rein* digital und übers Internet verfügbar
  • Heterogen:
    • hochgradig strukturierte Daten in einer MySQL-Datenbank
    • erläuternde und analytische Fließtexte
    • Computercode
    • Mediendaten (Bilder, Videos, Ton)
  • Die jüngste Version der MySQL-Datenbank von VA umfasst rund 1,8 GB. Eine Vervielfachung des Datenvolumens ergibt sich allerdings durch die Erzeugung von vollständigen Kopien der VA-Datenbank im Rahmen der halbjährlichen Versionierungen:

    Entwicklung der VA-Datenbank seit der ersten Versionierung im zweiten Halbjahr 2015. Das an einer Stelle sinkende Volumen ist durch Umstrukturierungen und Konsolidierungen zu erklären. Der nicht lineare Anstieg ist meist durch punktuellen Massenimport von Daten aus Partnerprojekten zu erklären.

    Alle Versionen der VA-Datenbank zusammen umfassen bislang rund 13,6 GB. Hinzu kommen die Daten des Webmoduls, also des Internetportals inklusive der Mediendateien, aktuell 37,7 GB. Alles in allem ergibt das 51,3 GB.

FAIR-Compliance von VerbaAlpina

  • Was sich hinter dem Akronym FAIR verbirgt, ist bekannt. Klar ist auch, dass schon die Abgrenzung der in FAIR versammelten Postulate gegeneinander unscharf ist. So ist z. B. Auffindbarkeit von Daten eine unverzichtbare Voraussetzung für deren Nachnutzung.
  • Bislang besteht keine *Verpflichtung* zur Einhaltung dieser Regeln

VerbaAlpina hat die Frage der Nachhaltigkeit und die Erfüllung der FAIR-Kriterien stets im Blick. Wir begegnen der Herausforderung mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen. Deren Zuordnung zu den Teilbereichen des FAIR-Komplexes ist intuitiv und im Einzelfall diskutabel (s. die roten Anmerkungen von Thomas Krefeld); sie ist in Klammern hinter den einzelnen Punkten angegeben. Auch die Reihung der Maßnahmen ist intuitiv, folgt aber grosso modo dem Gedanken der abnehmenden Bedeutung.

  • Fundamental: Bewusstsein – Planung – Wachsamkeit – Flexibilität (FAIR)
  • Sorge um institutionelle Absicherung für die Phase post mortem: Suche nach geeigneten PartnernVA-Favorit: Die UB der LMU (FAIR)
  • Beteiligung an FD-Projekten (VA als Pilotprojekt bei GeRDI [Generic Research Data Infrastructure] und eHumanities – interdisziplinär) (FAIR)
  • Anreicherung mit standardisierten Metadaten nach dem Datacite- und dem Cidoc-CRM-Standard (FAI)
  • Generierung eigener und Nutzung fremder Normdaten (eigene Normdaten [Beispiel "Anke (gem m.)"] : VA-IDs für Einzelbelege, Morpholexikalische Typen, Konzepte und Orte; externe Normdaten: Wikidata-QIDs, geonames, PIDs von Partnerprojekten) (FAI)
  • Definition/Spezifizierung zentraler Entitäten (Einzelbelege – Morpholexikalische Typen – Konzepte – Orte) und entsprechende Feingranulierung der zentralen Projektdaten (I)
  • Überwiegender Einsatz von Webtechnologie: Webbasiertes multifunktionales Projektportal (https://dx.doi.org/10.5282/verba-alpina) (FAI)
  • Verwendung offener Lizenzen, möglichst CC BY-SA (nicht NC!)I (R)
  • Detaillierte Dokumentation möglichst aller Aspekte des Projekts in der Sektion Methodologie (R)
  • Nutzung einer professionellen IT-Umgebung (konkret: der ITG) mit hoher Verfügbarkeit, Redundanzen und Backup-Verfahren (AI)
  • Verwendung und Entwicklung von Open Source Software (R)
  • Nach Möglichkeit Verzicht auf proprietäre Dateiformate (R)
  • Übertragung der VA-Daten in das Open-Data-Repositorium der UB der LMU (in Vorbereitung) (R)
  • Dadurch (Danach ...) Integration der Metadaten in die einschlägigen Discovery-Systeme der UB der LMU (OPAC, Blacklight [Screenshot]) (FA)
  • Ablage des Computercodes  für Funktionalitäten von Front- und Backend des Webportals auf Github unter einer offenen Lizenz (https://github.com/VerbaAlpina/; s. Nachnutzung durch das Projekt VerbaPicardia [VP-Karte]) (R)
  • Versionierungskonzept und Generierung von PIDs/stabilen URLs (IR)
  • Einrichtung einer API  (u. a. XML-Export) (IR)
  • (versuchsweiser) Betrieb einer älteren Version des "lebenden" VA-Webportals in einer Hyper-V-Umgebung der LMU UB (https://verba-alpina-archiv.ub.uni-muenchen.de/; aus Sicherheitsgründen seit einigen Monaten nur noch innerhalb des UB-Netzes verfügbar)
  • Ablage älterer Versionen des VA-Web-Portals auf archive.org (R)
  • (https://web.archive.org/web/*/http://verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/) (R)

Resumée

VerbaAlpina bemüht sich durch eine Vielzahl von Maßnahmen um Nachhaltigkeit seiner Projektergebnisse. Bislang ungelöste Probleme sind die folgenden:

  • Das Fehlen einer verlässlichen, dauerhaften und vor allem leistungsfähigen Infrastruktur, die die Verantwortung für die Bewahrung von Projektdaten über das Ende eines Projektes hinaus übernimmt. Die Universitätsbibliotheken besitzen zwar die nötige fachliche Kompetenz, Verlässlichkeit und unbefristete Existenzperspektive, sind bislang nach unserer Einschätzung jedoch nicht mit ausreichenden personellen, technischen und finanziellen Ressourcen ausgestattet, um dem stetig wachsenden Bedarf gerecht zu werden.
  • Der dauerhafte Betrieb des zentralen Webportals als lebendem System. Dieses bedarf permanenter Pflege durch Systemadministratoren und in unregelmäßigen Abständen eines sog. Re-Engineerings, das den Programmcode an neue Versionen der Serversoftware anpasst. In der Vergangenheit war das z. B. beim Wechsel von einer PHP Version zur nächsten der Fall.
  • Ein weiteres großes Problem stellt die Vernetzung dar. Diese stellt einerseits eine ganz wesentliche Errungenschaft und Bereicherung dar, ist gleichzeitig jedoch herausfordernd. Jeder kennt das Phänomen von toten Links. Ein anderes Beispiel ist die Nutzung von Google-Karten auf Projektseiten, so wie auch VerbaAlpina dies anfänglich getan hat. Bei Änderungen der Nutzungsbedingungen, besonders beliebt bei kommerziellen Dienstanbietern wie Google, oder auch technischen Modifizierungen (auch hier wieder das Beispiel Google mit seiner API) brechen unter Umständen zentrale Elemente eines Projektportals in sich zusammen. Dies ist schon ärgerlich während der in vita Phase eines Projekts, wobei man dann normalerweise noch wird reagieren können. Richtig schwierig ist es post mortem, da dann keine Ressourcen mehr verfügbar sind.

Aktuell befindet sich noch vieles im Umbruch. Die Herausforderungen der tiefgreifenden Digitalisierung der gesamten Forschungslandschaft sind noch relativ neu. Es wird derzeit noch nach geeigneten Lösungen gesucht. In diesem Kontext steht u. a. oder auch v. a. die NFDI-Initiative. Wir vertreten die Auffassung, dass möglichst stabile institutionelle Lösungen geschaffen oder genutzt werden müssen, die über eine möglichst langfristige, im Idealfall unbefristete Existenzperspektive verfügen. Vor diesem Hintergrund erscheinen uns projektgebundene Ansätze mit von vornherein festgelegtem Ablaufdatum ungeeignet, um die unbefristete Verfügbarkeit von Forschungsdaten zu gewährleisten. Solange sich noch keine stabilen Lösungen etabliert haben, können Projektverantwortliche nur die laufenden Entwicklungen verfolgen und – soweit dies personell und zeitlich möglich ist – ggf. mehrgleisig fahren, sprich: die eigenen Daten in verschiedenen Formaten bei unterschiedlichen Partnern oder Dienstleistern unterzubringen versuchen. Die permanente Überprüfung der eigenen Nachhaltigkeits-Strategie ist unerlässlich.


Bibliographie

  • AIS = Jaberg, Karl / Jud, Jakob (1928-1940): Sprach- und Sachatlas Italiens und der Südschweiz, Zofingen, vol. 1-7
  • ALD-I = Goebl, Hans (1998): Atlant linguistich dl ladin dolomitich y di dialec vejins I, vol. 1-7 (sprechend: http://ald.sbg.ac.at/ald/ald-i/index.php), Wiesbaden, vol. 1-7, Reichert. Link
  • DRG = De Planta, Robert/ Melcher, Florian/ Pult, Chasper/ Giger, Felix (1938ff.): Dicziunari Rumantsch grischun, Chur, Inst. dal Dicziunari Rumantsch Grischun. Link
  • SAO = Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich (Hrsg.) (1998ff.): Sprachatlas von Oberösterreich

Beitrag zum Zweck der Auswahl möglicher Konzepte für Phase III (Zitieren)

Christina Mutter


(369 Wörter)

hinzu gefügt TK

Quellen

Ökologie

Wörterbuch der Ökologie

https://link-springer-com.emedien.ub.uni-muenchen.de/book/10.1007%2F978-3-8274-2562-1

https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/wp-content/uploads/2012_book_woerterbuchderoekologie.pdf

Wörterbuch Wasserbau und Wasserwirtschaft (nicht über UB oder STABI verfügbar) --> https://opac.ub.tum.de/TouchPoint/start.do

https://sites.google.com/site/downloadsammlungvonbuechern41/-pdf-download-woerterbuch-wasserbau-und-wasserwirtschaft-deutsch-englisch-englisch-deutsch-berichte-aus-dem-bauwesen-kostenlos

Tourismus

Standardisiertes Wörterbuch Tourismus

https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV017943012

(nur im Lesesaal der STABI verfügbar)

Glossario del tourismo

https://appuntiturismo.it/glossario-del-turismo-2/

Skilexikon

https://www.snowtrex.de/magazin/urlaub-wintersport/wintersport-abc/

Lexikon Wintersport

https://www.wissen.de/lexikon/wintersport

Computer/Medien

Wörterbuch der neuen Medien (nicht über STABI oder UB verfügbar)

https://www.amazon.de/W%C3%B6rterbuch-neuen-Medien-Serges-Herausgeber/dp/B001JCJL62

Das große Lexikon Medien und Kommunikation

https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV021743329

Social Media Lexikon

https://www.medienspinnerei.de/social-media-lexikon/

https://socialmedia-institute.com/social-media-faq-begriffe-definitionen/

https://blog.hootsuite.com/de/das-social-media-glossar/

Lifestyle

Lexikon der Nachhaltigkeit: derzeit abgeschaltet

https://www.ihk-nuernberg.de/de/wir-ueber-uns/ehrbarer-kaufmann-csr/lexikon-der-nachhaltigkeit/

Konzeptauswahl

(mit "x" gekennzeichnete Konzepte hat Giulia Perusi bereits für ihre ZuLa ausgewählt)

Computer/Medien/Soziale Medien

Administrator

Anstupsen

App

Avatar

Buzz

x Content

Digital Detox

E-book

x Emoticon

FOMO (Fear of missing out)

Follower

x Gefällt mir/Like

Geotagging

GIF (Graphics Interchange Format)

Hashtag

Influencer

x Mem

Messenger

Phishing

Pinnwand

Post/Posten

Retweet

Shitstorm

x Taggen

USB-Stick

Wetterbericht

Schneebericht

Lawinenbulletin

Schneebericht

Straßenzustandsbericht

Schneehöhe

Pistenbericht

Ökologie

Transport

Carsharing

E-bike

Elektroauto

Sanfte Mobilität (SAMO)

(https://www.alpine-pearls.com/premiumaktivitaeten/elektromobilitaet-in-werfenweng/)

SUV

 

Mülltrennung

x Recycling

biodegradabel/biologisch abbaubar

Mehrweg

 

Biodiversität

Biokapazität

CO2 Emissionen

erneuerbare Energien

x Klimawandel

Klimakrise

x Lawinenschutz

Ökologischer Fußabdruck

Solarenergie

x Solarpanele

Treibhauseffekt/Treibhausgas

x Wasserkraftgenerator (centralina elettrica)

Windenergie

 

Tourismus

https://appuntiturismo.it/glossario-del-turismo-2/

Bergführer

Berghütte

x Bergrettung

Bio-Tourismus

Chalet

nachhaltiger Tourismus

Öko-Lodge

x Ökotourismus

Pro-poor Tourismus

sanfter Tourismus

sanftes Reisen

Sport

Alpinsport/Bergsport

Wintersport

Eisklettern

Heli-Skiing

x Pistenraupe

Rodeln

Schneekanone

x Schneeschuhe

x (Schlepp)Lift

Sessellift

Gondel

Skifahren

Skidoo fahren

Snowboard

Snowboarden

Abfahrt

Schlittschuhe

Schlittschuhlaufen

Skipass

Sommersport

Downhill

x Fahrrad fahren

Klippenspringen (cliff diving)

x Klettern

x Mountainbike

Nordic Walking

Paragliding

Trekking

Wingsuit-Fliegen

 

Lifestyle

Achtsamkeit

Bienenwachstücher

Capsule Wardrobe

Downshifting

Foodsharing

Frugalismus/Frugalist

Haarseife

Konsumwahn

Mehrwegverpackung

Mikroplastik

Minimalismus

Nachhaltigkeit

plastikfrei

Smoothie

Superfood

Tiny House

unverpackt/Unverpackt-Laden

vegan

verpackungsfrei

Zero Waste

VerbaAlpina erklärt sich selbst – Teil 2: Informationstechnik (Zitieren)

Stephan Lücke


(1974 Wörter)

Grundsätzliches

  • VerbaAlpina (VA) beschäftigt sich mit der Frage, welche Bezeichnungen es für ausgewählte, für den Alpenraum typische Konzept/Begriffe es gab und gibt
  • VA ist mit diesem Ziel ein von der DFG gefördertes Langfristvorhaben mit Perspektive bis 2025 (derzeit dritte Teilphase [2019-2022] in Beantragung)
  • Die Untersuchung ist auf den Alpenraum beschränkt
  • Die Grenze des Untersuchungsgebiets ist das Perimeter der sog. Alpenkonvention (Link)
  • Das Sprachmaterial stammt hauptsächlich aus sog. Sprachatlanten und Wörterbüchern (letztere nur, wenn sie Auskunft über die regionale Verbreitung der verzeichneten Wörter geben; Beispiel: Idiotikon)
  • Neben Sprachatlanten und Wörterbüchern verwendet VA Methoden des Crowdsourcing ("citizen science") zur Sammlung von Sprachmaterial (dazu später mehr)
  • VA fragt nach der Verbreitung von Wörtern innerhalb des Alpenraums (welche Wörter werden wo verwendet und welche Bedeutung haben sie dort?)
  • Im Hinblick auf die Wörter ist VA im Wesentlichen an sog. Morpholexikalischen Typen (Morphtypen) interessiert. Diese sind letztlich vergleichbar mit den Lemmata von Wörterbucheinträgen
  • Ein Morphtyp im Sinn von VA wird definiert durch
    • die Orthographie,
    • die Zugehörigkeit zu einer Sprachfamilie (germanisch, romanisch, slawisch),
    • die Wortart,
    • das Genus und
    • die Affigierung (letztere z. B. -chen in Häuschen ⇒ eigener Morphtyp neben Haus)
    • Beispiel: la malga (romanisch, feminin, ohne Affigierung); zwei Morphtypen: die Butter und der Butter
  • VA befasst sich in der Hauptsache mit Dialektausdrücken (also nicht mit den Hochsprachen)
  • VA ist nur nachrangig an phonetischer Variation interessiert
  • Das geographische Bezugssystem innerhalb der Alpenkonvention wird durch die politischen Gemeinden gebildet (5771; statisches Referenzystem; Änderungen werden nicht berücksichtigt)
  • VA besitzt neben der diatopischen auch eine diachronische Dimension (Veränderungen über die Zeit; Sprachatlanten z. T. aus der 1. Hälfte des 20. Jh. ⇔ Daten aus dem Crowdsourcing von heute)
  • Die Kernentitäten von VA sind demnach:
    • Morphtyp
    • Konzepte (zur Unterscheidung von Wörtern stets in Versalien geschrieben; BUTTER meine das Konzept, also die Sache als solche; Butter hingegen meint das Wort "Butter")
    • Gemeinden
    • [Zeit]

⇒ Das Wort xy wurde/wird in den Jahren jjjj in der/den Gemeinde(n) yz zur Bezeichnung des Konzepts KO verwendet

  • Die Wechselbeziehung von Morphtypen und deren Bedeutung erzeugt vor dem Hintergrund von Raum und Zeit eine enorme Komplexität:

Zu den Kernentitäten gehört auch der sog. Basistyp. Damit sind Wörter gemeint, die in irgendeiner Weise ganz offenkundig mit einem Morphtypen verbunden sind, ohne dass der Zusammenhang im Detail geklärt werden kann. In aller Regel handelt es sich dabei um ältere Vorstufen. Hierzu ein Beispiel:

Das deutsche Wort Salamander hängt unverkennbar mit dem italienischen salamandra zusammen. Das Wort salamandra gab es schon im Lateinischen (Georges). Für das deutsche Salamander stellt sich nun die Frage, ob es sich direkt aus dem Lateinischen entwickelt hat (Etymologie-Szenario) oder ob es später aus dem Italienischen übernommen worden ist (Entlehnungs-Szenario). Fragen dieser Art sind häufig nur mit sehr großem Aufwand – wenn überhaupt – zu entscheiden. Dennoch besteht unverkennbar eine Verbindung. Um diese dokumentieren zu können, hat VA den Basistyp eingeführt. (anders als im Fall von lat. salamandra können manche Basistypen keiner spezifischen Sprache zugeordnet werden. Gleichwohl muss es sie gegeben haben. In solchen Fällen wird ein Basistyp rekonstruiert [Kennzeichnung durch * vor dem Basistypen]; Beispiel: *cala als Basistyp z. B. von frz. chalet)

  • In Sprachatlanten und Wörterbüchern werden vielfach keine Morphtypen, sondern Einzelbelege oder phonetische Typen dokumentiert (z. B. Kaas, Chaas, Käs – alles Varianten des Morphtyps der Käse) ⇒ Quelldaten müssen klassifiziert werden (sog. "Typisierung")
  • Im Zuge der Typisierung verknüpft VA nach Möglichkeit einen Morphtyp mit einem korrespondierenden Eintrag in einem sog. Referenzwörterbuch. Liste der Referenzwörterbücher (Beispiel: der Morphtyp "malga|rom|f|nicht affigiert" entspricht dem Eintrag malga im Vocabolario der Treccani; http://www.treccani.it/vocabolario/malga/)
  • VA sammelt bis zu einem gewissen Grad auch Daten zur sog. außersprachlichen Peripherie. Als Beispiel können die Fundorte lateinischer Inschriften im Alpenraum genannt werden. Diese geben können einen Hinweis auf die Intensität der Romanisierung geben. Dies wiederum kann etwa die heutige Verbreitung romanischer Basistypen in bestimmten Regionen mehr oder weniger plausibel erscheinen lassen.

Technik

  • VA ist ein rein digitales Projekt – praktisch vollkommener Verzicht auf traditionelle papiergebundene Methoden
  • verwendet Standardsoftware, quasi ausschließlich open source
  • knapp 50% der Projektbeteiligten sind im Informatik-Sektor des Projekts tätig (2 wiss. Mitarbeiter, 1 Hilfskraft)

Backend und Frontend

Backend

  • Backend wird gebildet von einer MySQL-Datenbank
  • Vorteile der MySQL-DB:
    • Web-fähig
    • an der ITG herrscht seit langem Expertise
    • große Anzahl weiterer Projektdaten in der selben Server-Umgebung (MySQL-Cluster), so dass technische/inhaltliche Verknüpfung theoretisch möglich (Demo)
  • Die VA-DB ist im Lauf der Zeit immer komplexer geworden (normaler Vorgang) – aktuell 156 Tabellen (Demo)
  • Tabellen der Kernentitäten:
    • Einzelbeleg: Tabellen "aeusserungen" und Tabelle "tokens"
    • Morphtyp: Tabelle "morph_typen"
    • Konzept: Tabelle "konzepte"
    • Ortschaft: Tabelle "orte"
    • Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Entitäten sind in der Datenbank aufgrund der sog. Normalisierung nur durch komplexe Operationen darstellbar. Nur eine kurze Skizze: Beispiel id_aeusserung = 89349
    • Daher Bündelung der verteilten Informationen in sog. Datenzugriffsschicht: vap_ling_de ("Human-readable interface"; in mehreren Sprachen verfügbar) und z_ling (für Maschinen)
  • jeweils aktuelle Arbeitsversion trägt den Namen va_xxx
  • VA-DB wird alle halbe Jahre versioniert
    • Erzeugung einer DB-Kopie, an der nichts mehr geändert wird.
    • Suffix: _jjh (j=Jahr; h=Halbjahr), z. B. va_191: Datenbankversion der ersten Jahreshälfte 2019 (erzeugt Ende Juni/Anfang Juli; die Versionen der 2. Jahreshälfte werden gegen Ende Dezember erzeugt).
    • Wichtig für Gewährleistung der Zitierfähigkeit! Ein Wechsel zwischen den Versionen ist im Frontend von VerbaAlpina möglich (Demo)
  • neben der VA-DB existiert eine Reihe von Datenbanken der offiziellen VA-Partner (Kooperationsvereinbarungen; bislang insgesamt 53). Präfix: pva_ (= Partner von VerbaAlpina; Demo)

Frontend

  • Standard-WordPress-Installation (Demo: https://www.verba-alpina.gwi.uni-muenchen.de/)
  • auch hier wieder: Front- und Backend (Demo)
  • ergänzt um Eigenentwicklungen, zumeist in Form von sog. Plugins (werden auf Github unter offenen Lizenzen (CC BY-SA,  zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt: https://github.com/VerbaAlpina/)
  • Mehrsprachig: die wichtigsten Sprachen des Alpenraums + Englisch (verursacht großen Aufwand)
  • Multifunktional:
    • Arbeitsinstrument für Mitarbeiter
    • Dokumentation
    • Publikation
    • Datensammlung
  • Punkt Dokumentation: Methodologie (Reflexion vielfältiger Aspekte, sprachwissenschaftlicher ebenso wie informatischer) (Demo)
  • Weitere Kern-Module des Frontend neben der Methodologie:
    • Interaktive Karte (Demo: malga, HERDE;
      • Integration von semasiologischer und onomasiologischer Perspektive;
      • qualitative und quantitative Kartierung: quantitative Kartierung bildet die Häufigkeit der in einer Region auf der aktuellen Karte dargestellten Symbole durch Intensität der Flächenfärbung ab (Beispiel: malga|rom|f|- in der Bedeutung ALM)
      • Kombination mit Daten der außersprachlichen Peripherie;
      • Einbindung von Normdaten: Wikidata-Q-IDs und Geonames-IDs: Belegfenster malga ⇒ HERDE im Ort Stenico)
      • Auf der Karte können auch individuelle Suchanfragen in SQL formuliert werden, die dann kartiert werden (Beispiel: liefer alle Einzelbelege des Morphtyps Butter, die mit einem "P" beginnen: where Type_Kind = 'L' AND Type = 'Butter' AND Instance like 'p%')
      • Technisch hochperformant (Nutzung des Standards WebGL, der den direkten Zugriff auf die Grafikkarte erlaubt; s. den Methodologie-Eintrag)
    • Lexicon Alpinum (Demo alt; Neuentwicklung! ⇒ Demo)
    • Transkriptionstool: Operationalisierung der strukturierten Erfassung analoger Datenquellen, v. a. von Sprachatlanten (Demo; Verwendung des Betacodes ⇒ normale Tastatur, geringe Fehleranfälligkeit, schnell zu erlernen, keine Kenntnisse in phonetischer Transkription erforderlich; Automatisierung vor allem wegen Zuordnungsproblematik nicht möglich)
    • Typisierungstool: Klassifizierung/Typisierung der digitalisierten Daten (Demo)
    • Crowdsourcing-Tool(s) ...

Einsatz von Crowdsourcing

  • Motivation:
    1. Konsolidierung von Inkonsistenzen, die sich aus der inhomogenen Dokumentationslage auf Basis von Sprachatlanten und Wörterbüchern ergeben (Übersicht über unterschiedliche thematische Abdeckung verschiedener Atlanten) ⇒ regionale Begrenzung der Quellen und unterschiedlicher Inhalt: z. B. wird nicht jedes Konzept von jedem Sprachatlas berücksichtigt. ⇒ Beseitigung von Dokumentationslücken (Demo)
    2. Mithilfe bei Transkription (⇒ Zooniverse-Tool; ursprüngliche Absicht: Verwendung eines "Baukastens" ( Zooniverse Project Builder), der den Entwicklungsaufwand reduziert. Hoffnungen haben sich leider nicht bestätigt, Entwicklungsaufwand kaum geringer als bei Eigenentwicklung. Weiterer Nachteil: Nicht direkt ins VA-System integriert, sondern auf Server von Zooniverse. Bislang noch nicht beworben, daher noch nicht produktiv. Transkriptionsergebnisse müssen in csv-Datei exportiert werden, die dann in va-DB importiert wird. Entsprechende Prozedur wird derzeit entwickelt – (Demo) – Zooniverse ist ein "citizen science web portal ", das eine große Anzahl von Crowdsourcing-Projekten unterstützt und auf seinen Seiten hostet. Eines der sehr frühen Projekte: Klassifizierung von Glaxien, ähnliche Aufgabe wie bei VerbaAlpina: Transkription von Logbüchern von Arktisfahrern aus dem 19. und frühen 20. Jh. – Zooniverse ist an der Universität Oxford beheimatet und verfügt über eine sehr große Anzahl von *registrierten* freiwilligen "Crowdern" (über 1,5 Mio.); VerbaAlpina "not yet an official Zooniverse project" (aufwendiges Review-Verfahren)
  • Die Vitalität des Crowd-Sourcing-Tools 1) wird überwacht: CSGRAPH

Nachhaltigkeit

  • Sämtlicher "Output" von VA muss dauerhaft zugänglich und nutzbar sein
  • Paradigma ist – in dieser Beziehung – das traditionelle Buch auf Papier
  • Im Detail sind damit u. a. die folgenden Postulate verbunden:
    • Die Daten müssen dauerhaft auffindbar sein (Buch: Bibliothekskataloge; wichtig: Es muss klar sein, an welche Institution ich mich wende. Bei einem Buch geht man selbstverständlich zur Bibliothek)
    • Die Daten müssen dauerhaft zugänglich sein (Buch: Bibliotheken)
    • Inhalte müssen präzise und stabil zitierbar sein (Buch: Seitenzahlen)
  • Durch die Möglichkeiten der elektronischen Vernetzung kommen, gegenüber dem Paradigma des Buches, die folgenden Postulate hinzu:
    • Projektdaten sollten mit Daten außerhalb des Projekts verknüpft werden können.
    • Zu diesem Zweck müssen die Daten des Projekts zu Entitäten zusammengefasst werden. Jede Instanz einer Entität muss eindeutig identifizierbar sein und über eine elektronische Adresse ansprechbar sein.
    • Die Kernentitäten von VA sind wiederum die oben bereits genannten:
      • Morphtypen
      • Konzepte
      • Orte
      • Basistypen
    • Jede Instanz dieser Entitäten erhält einen innerhalb des Projekts eindeutigen Identifikator: Morphtypen Präfix L, Konzepte Präfix C, Orte Präfix A, Basistypen Präfix B) – Beispiele im Lexikon Alpinum
    • Die Identifikatoren können auch als "Normdaten" bezeichnet werden – Unter Normdaten versteht man eindeutige, numerische oder alphanumerische Zeichenketten, die eine Instanz einer bestimmten Entität eindeutig identifizieren. Frühe Normdatensysteme sind z. B. im Kontext des Bibliothekswesens entstanden; ein Motiv dabei ist gewesen, Autoren mit gleichlautenden Namen eindeutig identifizieren zu können (⇒ häufige Personennamen wie im Deutschen "Schmid" oder "Meier"). Bekannte Normdatensysteme sind z. B. die Gemeinsame Normdatei (GND) der deutschen Nationalbibliothek (Suchportal; Demo: Krefeld [123778689], Alexander der Große [118501828]). Ein für VA relevantes Normdatensystem ist z. B. die Wikidata (Beispiel folgt gleich)
    • Die projektspezifischen Normdaten können im Mapping-Verfahren mit bestehenden projektexternen Normdatensystem verknüpft werden (z. B. Wikidata-QIDs: VA-Konzept-ID C612 [ALMHÜTTE] ⇒ Wikidata Q-ID Q2649726])
  • Sofern diese inhaltliche Verknüpfung nicht von Menschen, sondern von Maschinen geleistet werden soll, spricht man von Interoperabilität.
  • Die interaktive Karte stellt im Hinblick auf die Zitierfähigkeit eine besondere Herausforderunge dar: Jeder User kann individuelle Kartenbilder erzeugen, die möglicherweise wesentlich für eine spezifische Argumentation sind. VA hat daher ein System entwickelt, das die Erzeugung individueller URLs erlaubt, deren Aufruf exakt das Kartenbild generiert, das bei Erzeugung der URL auf dem Bildschirm zu sehen war (Demo).
  • Wesentliche Voraussetzung für die uneingeschränkte Nachnutzbarkeit von Projektdaten ist eine möglichst offene Lizenzpolitik. Seit einigen Jahren bietet hier die Initiative Creative Commons (CC; gemeinnützige Organisation, gegründet 2001) generische Lizenzmodelle. VA stellt all seine Inhalte, soweit möglich, unter der CC-Lizenz BY-SA zur Verfügung. Einzige Bedingung ist dabei nur die Nennung des ursprünglichen Urhebers (BY) und die Weitergabe der Daten unter eben dieser Bedingung (SA = share alike)
  • Diese Postulate im Hinblick auf Nachhaltigkeit sind seit einigen Jahren im Akronym FAIR verankert (bereits von Thomas Krefeld angesprochen): Daten müssen Findable – Accessible – Interoperable und Reusable sein.
  • Übertragung der VA-Daten an die UB der LMU, dabei Anreicherung um Metadaten (Prozeduren derzeit noch in der Entwicklung)
  • Zu diesem Zweck: API (Application Programming Interface; dt: Programmierschnittstelle) – Ermöglicht Zugriff auf die Kerndaten von VA, gegliedert nach Morphtypen – Konzepten – Ortschaften – Einzelbelegen (Demo)
  • Wozu Metadaten? – Ein simples Beispiel: VA spricht in seinem Datenbestand von "morpholexikalischem Typ". In einem anderen Projekt wird dasselbe Konzept etwa als "Lemma" bezeichnet. Die Inhalte beider Kategorien sind jedoch aufeinander zu beziehen. Damit Menschen – und mehr noch Maschinen – erkennen können, dass es sich um kongruente, mit einander zu verknüpfende Daten handelt, können die jeweiligen Datenbestände auf ein gemeinsames, nach Möglichkeit weithin bekanntes und anerkanntes Bezugssystem abgebildet werden. Meist verwendet das Metadatenschema ein alphanumerisches System, das bestimmte Entitäten eindeutig identifiziert.
  • VA bzw. die UB der LMU verwenden zwei verschiedene, weit verbreitete Metadatenschemata, wobei das eine, vom Konsortium Datacite, im Wesentlichen für die Erfassung von üblicherweise in Bibliothekskatalogen erfassten Daten wie Autoren, Schlagwörter und Entstehungszeit und -ort bezieht (s. dazu den Best Practice Guide)
  • Für die inhaltliche Tiefenerschließung findet das Metadatenschema CIDOC CRM (das Conceptual Reference Model [CRM] geht zurück auf eine Arbeitsgruppe des Comité International pour la Documentation [CIDOC], das seinerseits eine Gliederung des International Council of Museums (ICOM) darstellt; seit Anfang der 1990er Jahre) Anwendung (Dokumentation):

 

VerbaAlpina erklärt sich selbst (in 10 Sätzen) (Zitieren)

Thomas Krefeld
Schlagwörter: Digitale Geisteswissenschaften , DH , Digital Humanities , Geolinguistik , Lexikographie , Sprachatlas

(328 Wörter)

Dieser Beitrag versteht sich als eine Vorstellung des Projekts VerbaAlpina  (VA) in 10 Kernsätzen; es handelt sich jedoch nicht um einen Beitrag über das Projekt, denn das Projekts präsentiert sich gewissermaßen selbst  in Gestalt ausgewählter Zitate und Materialien, die auch unabhängig von dieser Vorstellung über die Nutzeroberfläche abrufbar sind. Im Vordergrund steht die sprachwissenschaftliche Seite – die informationstechnische Seite wird in einem komplementären Beitrag von Stephan Lücke (Lücke 2018) in den Vordergrund gestellt. Grundsätzlich handelt es sich jedoch um die beiden untrennbaren Seiten ein und derselben Medaille.

 

  1. VA ist eine webbasierte Forschungsumgebung.
  2. Gegenstand von VA ist der dialektale Wortschatz  der drei Sprachfamilien im Alpenraum (Karte).
  3. VA integriert unterschiedliche georeferenzierbare Quellen, nämlich Sprachatlanten, Wörterbücher und Crowdsourcing.
  4. VA dokumentiert Wortareale, die nicht selten die Grenzen einer der drei Sprachfamilien überschreiten und versteht sich daher als interlinguale Geolinguistik; ein charakteristisches Beispiel ist lat. *excŏcta (Karte), das in allen drei Sprachfamilien des Alpenraums (Romanisch, Germanisch, Slawisch) belegt ist.
  5. Die Auswahl des dokumentierten Wortschatzes erfolgt in der Tradition der romanistischen Ethnolinguistik.
  6. VA visualisiert den erfassten Wortschatz durch eine interaktive Karte.
  7. Die interaktive Karte wird vom Nutzer über komplementäre Filter gesteuert, die einerseits von der Sache, dem außersprachlichen KONZEPT, und andererseits vom Wort, der dialektalen Bezeichnung, ausgehen.
  8. Jede interaktive Karte verweist auf Referenzwörterbücher und vermittelt so vielfältige  lexikographische Hinweise zu jeder dokumentierten Form, wie z.B. die alemannische Bezeichnung Anke(n) ‘Butter’ in Grindelwald (Berner Oberland) oder die romanische Bezeichnung bargun ‘Alm’ in Moena (Trentino) zeigen.
  9. Das Lexicon Alpinum gibt gelegentlich auch projekteigene Kommentare, wie im Fall von Anke (m.) (gem.), in jedem Fall jedoch Normdaten (Q-IDs),  die das jeweilige außersprachliche Konzept identifizieren und die mit einem Link auf das Wikidata-Projekt hinterlegt sind, wie z.B. im Fall von BUTTERFASS.
  10. VerbaAlpina folgt den FAIR-Prinzipien und leistet dadurch einen konstruktiven Beitrag zur Überführung der Sprachwissenschaft in die Digital Humanities.

Bibliographie

  • Lücke 2018 = Lücke, Stephan (2018): VerbaAlpina - Aspekte der informatischen Konzeption und technischen Realisierung. Link

Neue Romania (Zitieren)

Thomas Krefeld


(1931 Wörter)

#global#

Mit einem reichlich vagen Ausdruck werden Französisch, Spanisch und Portugiesisch daher auch als ‘Weltsprachen’ bezeichnet; damit wird in unklarer Weise sowohl auf ihre Verbreitung als Erstsprache (L1) wie als Fremdsprache (L2) angespielt.

##

Für die Tatsache, dass es sich die Sprachen der europäischen Kolonisten im globalen Maßstab so massiv auf Kosten der präkolonialen Sprachen etablieren konnten, gibt es unterschiedliche Gründe, die mit der Kolonisierung zusammenhängen; sie lassen sich unter dem polemischen aber durchaus gerechtfertigten französischen Schlagwort der glottophagie 'Sprachenfresserei' zusammenfassen, das von Jean-Louis Calvet 1974 geprägt wurde #Dieser Ausdruck wurde offenkundig nach dem Muster von fra. anthropophagie 'Menschenfresserei' gebildet.#:

  • Die vorkoloniale Bevölkerung wurde je nach Zeit und Gegend verfolgt und war teils systematischem Genozid ausgesetzt (so vor allem in Uruguay).
  • Nach der Unabhängigkeit wurde der koloniale Gebrauch der europäischen Sprachen in Verwaltung, Bildungseinrichtungen und öffentlichen Medien fortgesetzt.
  • Ein Teil der kolonialen Bevölkerung indigener Herkunft vollzog im Zuge der Akkulturation einen Wechsel zu den europäischen Sprachen  der Kolonisten; aus dieser Tradition entwickelte sich im frankophonen Kontext  die politisch, ideologisch und literarisch auch über Frankeich hinaus einflussreiche négritude-Bewegung; das Kozept wurde 1935 von Aimé Césaire geprägt (« Conscience raciale et révolution sociale », L’Étudiant Noir, journal mensuel de l'association des étudiants martiniquais en France, mai-juin 1935 http://www.letudiantnoir.com/).
  • Die Territorien der postkolonialen Staaten sind historisch willkürlich zustande gekommen; sie lassen sich nicht auf einzelne Sprachgemeinschaften abbilden, sondern umfassen oft sehr vielsprachigen Regionen, ohne entwickelte Schriftlichkeit; die Beibehaltung des kolonialen Sprachgebrauchs beugt Konflikten zwischen Gemeinschaften vor, die entstünden (und teils auch entstanden sind), wenn jeweils eine spezifische indigene Sprache auf Kosten anderer implementiert und offizialisiert würde; allein in Brasilien werden 160 unterschiedliche indigene Sprachen gesprochen, die zu 19 Sprachfamilien gruppiert werden können Überblick und in den beiden benachbarten République du Congo und République démocractique du Conge( früher: Zaire)  mehr als 200 Sprachen und .
  • Manche Kolonien wechselten im Laufe der Geschichte (auch mehrfach) den Besitzer bzw. ihre staatliche Zugehörigkeit, so dass unter Umständen sogar mehrere europäische Sprachen als Staatssprachen eingesetzt wurden (so zum Beispiel Spanisch und Englisch in Puerto Rico; Französisch und Englisch in Kamerun; Spanisch, Portugiesisch und Französisch in Äquatorialguinea).

Auf der Basis der romanischen Sprachen – das gilt vor allem für das Französische und das Portugiesische – haben sich vor allem in manchen Gebieten während der Kolonialzeit Sprachen  so genannte Kreolsprachen entwickelt (vgl. Vorlesung vom ##), die nicht mehr zu den romanischen Sprachen gerechnet werden. Allerdings sind die Sprecher der Kreolsprachen  zunehmend zweisprachig, was zu ausgeprägtem Sprachkontakt und einer strukturellen und lexikalischen Wiederannäherung der Kreolsprachen an die historisch´zu Grunde liegenden Sprachen der ehemaligen Kolonialmächte führt; diese Konstellationen, die in erster Linie die französisch basierten Kreols betreffen, werden als post-creole continuum bezeichnet.

Die Unterschiede zwischen den spanisch-, portugiesisch- und französischsprachigen Gebieten der Neuen Romania einerseits und innerhalb der drei genannten Gebiete andererseits sind so erheblich, dass es jeder Staat für sich untersucht werden müsste. Dabei sollten in jedem Fall die folgenden Parameter berücksichtigt werden:

  • Mit welche indigenen und womöglich später hinzugekommenen Sprachen stehen die romanischen Sprachen in Kontakt?
  • Wie ist das Verhältnis von L1- und L2-Sprechern?
  • Gibt es zusätzlich zur jeweiligen romanischen Sprache eine romanisch basierte Kreolsprache?

#Spanisch#

Aus den ehemals spanischen Kolonialgebieten entstanden Nationalstaaten, die mit wenigen Ausnahmen (wie z.B. die Philippinen seit 1987) das Spanische als Staatssprache beibehalten haben; in einigen Fällen wurden indigene Sprachen kooffizialisiert #einfügen#.

#Portugiesisch#

Überblick Im Fall des Portugiesischen ist das

Die lusophonen Staaten sind in der Comunidade dos Paises de Lingua Portuguesa, der Gemeinschaft_der_Portugiesischsprachigen_L%C3%A4nder, zusammengeschlossen; im Hinblick auf die Größe und kulturelle Vielfalt der vertretenen Weltregionen spielt das historische Ausgangsland, Portugal, nurmehr eine eine periphere Rolle.

Allerdings ist bemerkenswert, dass es selbst in der portugiesischsprachigen Welt und hier speziell in Brasilien, ebenso wenig wie in der frankophonen oder hispanophonen, bislang noch nicht zur expliziten Kodifizierung und Implementierung nationaler Sprachstandards gekommen ist.

#Französisch#

Die ehemals französischen Kolonialgebiete nahmen eine divergente Entwicklung (Überblick) , denn aus ihnen wurden teils eigene Nationalstaaten (so überall in Afrika), teils Provinzen von Nationalstaaten (Québec, Lousiana), teils aber auch französische Departements (Guadeloupe, Französisch-Guayana, Martinique, Mayotte, La Réunion) oder weitgehend autonome Gebiete (die sogenannten Collecitivités d’outre mermit enger politischer Anbindung an Frankreich (z.B. Französisch-Polynesien). Im Unterschied zu den portugiesisch- und spanischsprachigen Gebieten der Neuen Romania sind die französischsprachigen Gegenden mindestens teilweise in die nach wie vor stark zentralistischen Strukturen Frankreichs eingebunden.  

https://en.wikipedia.org/wiki/Louisiana_French

Obwohl die teils kleinen frankophonen Gebiete außerordentlich weit voneinander entfernt sind gibt es gelegentlich bemerkenswerte, durchaus standardferne Parallelen, wie an einem toponomastischen Beispiel angedeutet werden soll; sowohl in der Karibik wie auch im Indischen Ozean sehr weit verbreitet sind zwei Landschaftsbezeichnungen, die in Frankreich selbst zwar vorkommen, aber nur sehr selten belegt sind: morne ‘Hügel’ und piton ‘(spitzer) Gipfel’:

MORNE2, subst. masc.
[Principalement dans une île ou sur un littoral] Colline, montagne. Un gros morne la termine [une île] à chacune de ses extrémités; et un pic, ou plutôt un volcan, à en juger par sa forme, s'élève au milieu (Voy. La Pérouse, t.3, 1797, p.96). Aux Gonaïves, près du Port-au-Prince. On voit une habitation en ruine sur les flancs élevés d'un morne qui domine une rade (LAMART., T. Louverture, 1850, I, 1, p.1263). Le côté de l'est est barré par de hauts mornes ferrugineux qu'enserre et couronne le bleu de la mer (T'SERSTEVENS, Itinér. esp., 1933, p.88).
Prononc. et Orth.: []. Att. ds Ac. dep. 1798. Étymol. et Hist. 1640 (BOUTON, Relation de l'establissement des François depuis l'an 1635 dans l'Isle de la Martinique, p.30). Mot du créole des Antilles qui s'est répandu ensuite aux créoles de la Réunion, d'Haïti et de la Martinique, d'orig. incertaine (cf. FEW t.21, p.15a). Peut-être issu, par altération, de l'esp. morro «monticule, rocher» (1591 ds COR.-PASC.) qui représente un type *murrum, du rad. prérom. *murr-, v.moraine et morion1Cf. BL.-W.1-5 et CHAUDENSON, Le Lex. du parler créole de la Réunion, t.1, p.619. Fréq. V. morne1Bbg. DULONG (G.). Le Mot morne en canad. fr. In: Congrès Internat. Des Sc. Onom. Wien, 1969, t.1, pp.255-258. (TLFI s.v. morne)

PITON, subst. masc.
I. Clou ou vis à tête recourbée ou en forme d'anneau servant à recevoir un crochet, l'anse d'un cadenas, une tringle, etc. Fixer, planter, visser un piton au mur. Il tailla le bois du pupitre avec son canif, et fit tant qu'il déchaussa le piton de fer dans lequel le cadenas était accroché (CHAMPFL., Souffr. profess. Delteil, 1853, p.35). Un de ces jeunes hommes blonds (...) était monté sur la table et glissait l'autre bout de la corde dans un gros piton qui était enfoncé dans une poutre du plafond (G. LEROUX, Roul. tsar, 1912, p.157). V. agripper ex. 7.
 ALPIN. ,,Broche métallique constituée d'une lame et d'une tête qui comporte un oeil pour le passage du mousqueton dans lequel coulisse la corde`` utilisée pour l'escalade artificielle (PETIOT 1982). Piton de rocher, piton à glace; piton d'assurance, de passage, de rappel, de renvoi, de sécurité. La corde, je l'avais montée au lac Noir, avec des pitons et des anneaux. Je voulais fixer les pitons à l'endroit d'où mon enfant avait roulé, et me laisser descendre moi-même le long de la corde jusqu'à ce que je le retrouve (PEYRÉ, Matterhorn, 1939, p.155):

[...] II. GÉOGR. Sommet pointu et dénudé d'une montagne, en partic., aux Antilles et à la Réunion. Le piton des Neiges à la Réunion. Bourbon n'est à vrai dire, qu'un cône immense (...) dont les gigantesques pitons s'élèvent à la hauteur de seize cents toises (SAND, Indiana, 1832, p.237). Au crépuscule on entendait un bourdonnement: c'était la tante de Charles Lacoste qui, désolée d'avoir quitté ses pitons et ses mornes, effleurait du doigt sa guitare (JAMMES, Mém., 1922, p.14).

 P. anal.
Relief isolé de forme conique, monticule aigu difficile à escalader. Piton rocheux, volcanique; escalader un piton. Un piton qui s'enlevait à brusques arêtes, une sorte de pyramide tronquée, au bout d'une longue falaise noire (VERCEL, Cap. Conan, 1934, p.205): [...] Étymol. et Hist.I. 1. 1382 «clou dont la tête est en forme d'anneau» (Doc. ap. Ch. BRÉARD, Compte du Clos des Galées de Rouen, p.82); 2. 1884 alpin. (Annuaire du Club alpin fr., Année 1883 ds QUEM. DDL t.27); 3. région. a) 1930 «bouton de sonnette, de montre» (Canada); b) 1930 être sur le piton (ibid.)II. 1640 [éd.] géogr. (BOUTON, Relation de l'establissement des Français depuis l'an 1635 en l'isle de la Martinique, p.31); 1862 arg. (LARCH., p.250). I piton «clou» a été introduit dans le nord de la France par les constructeurs de bateaux du Midi; dér. du prov. pitar «picorer, picoter», lui-même dér. du rad. pitt-, désignant quelque chose de pointu (v. pite1); suff. -on1*. II prob. issu, par l'intermédiaire du parler de la Martinique (cf. BOUTON, supra) où le mot semble avoir été apporté par les colonisateurs venus de Gascogne ou éventuellement du nord de l'Espagne (cf. béarnais pitoû «élévation» ds FEW t.8, p.612b), du sens de «corne qui commence à pousser (chez les chevreaux, les agneaux), pointe de la corne du taureau; rejeton d'un arbre qui commence à bourgeonner» qu'a l'esp. piton au XVIIes. (v. COR.-PASC., s.v. pito et AL.), lui-même dér. de pitt-, v. supra. Voir FEW t.8, pp.612a-614b. Fréq. abs. littér.: 73. Bbg. QUEM. DDL t.27. WEIL (A.). En Marge d'un nouv. dict. R. Philol. fr. 1932, t.45, pp.31-32. (TLFi, s.v. piton) #http://stella.atilf.fr/#

Karibik/Indischer Ozean

[map lat="5.32036" lng="-4.01611"]

[marker lat="14.69493" lng="-61.11460"]Morne Chapeau Nègre[/marker]

[marker lat="14.70153" lng="-61.11441" colour="blue"]Petit Piton[/marker]

[marker lat="15.86873" lng="-61.57628"]Morne Rouge[/marker]

[marker lat="16.28008" lng="-61.76034" colour="blue"]Piton Grand Fond[/marker]

[marker lat="16.28874" lng="-61.76544"]Morne Mazeau[/marker]

[/map]

[marker lat="-20.09585" lng="57.63497" colour="blue"]Piton, Dorf (Mautitius)[/marker]

[marker lat="-20.44063006 lng="57.33358973"]Le Morne, Berg (Mauritius)[/marker]

[marker lat="-20.4586107" lng="57.4933333"]Piton Poule, Berg (Mauritius)[/marker]

[marker lat="-17.58373" lng="-149.49182" colour="blue"]Piton de Pirae, Berg (Tahiti, Französisch Polynesien)[/marker]

morne in Québec

[marker lat ="49.22748" lng="-65.57430"]Le Morne[/marker]

[marker lat ="46.47171" lng="-70.45107"]Le Morne[/marker]

[marker lat="46.31399" lng="-70.50604"]Le Morne[/marker]

in F nur ganz selten, morne auf OSM 4 Treffer, piton af OSM 6 Treffer

[marker lat ="44.39464" lng="2.61096"]La Morne[/marker]

[marker lat ="45.52332" lng="4.92062"]Le Morne[/marker]

[marker lat ="46.75534" lng="-1.14601"]Le Morne[/marker]

[marker lat="47.08685" lng="-1.70430"]La Morne (Sumpf)][/marker]

 

[marker lat="44.06317" lng="1.93696" colour="blue"]Le Piton[/marker]

[marker lat="43.71739" lng="-0.29694" colour="blue"]Piton[/marker]

[marker lat="44.38814" lng="-0.98994" colour="blue"]Piton[/marker]

[marker lat="43.71739" lng="-0.29694" colour="blue"]Piton[/marker]

[marker lat="44.32880" lng="0.14894" colour="blue"]Piton[/marker]

[marker lat="44.21269" lng="0.31209" colour="blue"]Piton[/marker]

[marker lat="" lng="" colour="blue"][/marker]

Die Erklärung dieser ‘kolonialfranzösischen’ Gemeinsamkeiten ist nicht leicht; die im zitierten Artikel des Trésor de la langue française vorgeschlagene Ausbreitung ("Mot du créole des Antilles qui s'est répandu ensuite aux créoles de la Réunion, d'Haïti et de la Martinique") ist jedenfalls historisch nicht sehr plausibel; es liegt näher an eine größere Verbreitung der einschlägigen Formen im gesprochenen Französischen des 17. Jahrhunderts zu denken.

 

https://fr.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ais_qu%C3%A9b%C3%A9cois#Phonologie_et_phon%C3%A9tique

  • tu se prononce [t͡sy]
  • dîner se prononce [d͡zine]
  • lit [lit], moi [mwε] anstatt [mwa] oder froid [frεt]

https://apps.atilf.fr/lecteurFEW/index.php/page/lire/e/173651

 

nicht sehr wahrscheinlich , d'orig. incertaine (cf. FEW t.21, p.15a). Peut-être issu, par altération, de l'esp. morro «monticule, rocher» (1591 ds COR.-PASC.) qui représente un type *murrum, du rad. prérom. *murr-, v.moraine et morion1.

portunhol (https://de.wikipedia.org/wiki/Portu%C3%B1ol), lumfardo (< ita. lombardo ‘lombardisch’ ) https://en.wikipedia.org/wiki/Rioplatense_Spanish, porteño

Biblio

Povos indígenas no Brasil